Sargassum – Fluch der Karibik auf Curacao

Maike

|

27.04.2024

Drohnenbild der Boka Ascencion im Norden von Curacao mit dem Landhuis Ascencion im Vordergrund

Sargassum

Bei Sargassum handelt es sich um Braunalgen, die das Magazin Spektrum der Wissenschaft bereits 2018 als „Fluch der Karibik“ bezeichnete.

Ursprünglich stammt Sargassum aus dem tropischen und subtropischen Atlantik. Zwei dieser Braunalgen Arten treiben ohne Verankerung massenhaft in der Sargassosee und dem Golf von Mexiko. Gasgefüllte Blasen halten die bis zu ein Meter langen Pflanzen an der Wasseroberfläche. Wenn sie von unterschiedlichen Strömungen im offenen Meer zusammengehalten werden, bilden sie einen wertvollen Lebensraum.

Im Tang leben unzählige Mengen von Meeresorganismen: vom fest sitzenden Moostierchen über endemische Arten wie den Sargasso-Fisch, bis hin zur frei schwimmenden Meeresschildkröte. Junge Schildkröten können sich im offenen Meer gut darin verstecken und Krebse jagen oder am Sargassum selbst nagen.

Küstenalarm

Wird Sargassum allerdings an Küsten gespült, dann verfilzt es zu einem kompakten Teppich des Todes, wie das leider seit Jahren an den karibischen Küsten der Fall ist. Auch Curacao hat immer wieder damit zu kämpfen. In diesem Jahr hat bereits Mitte April ein Braunalgenteppich den Norden von Curacao erreicht. Vor allem die Buchten Ascencion und Sint Joris sind davon betroffen.

Die Sea Turtle Conservation Curacao (STCC) hat auf Social Media bereits um Hilfe gebeten, denn Meeresschildkröten bleiben im dicken Haufen Seetang stecken und können weder abtauchen noch Luft schnappen.

Folgeschäden

Die Unique Curacao Foundation (Stichting Uniek Curacao) berichtet, dass das Sargassum, das zuvor in der Ascension Bay trieb, nun auf den Grund gesunken ist. Außerdem hat sich ein Teil davon in den flachsten Bereichen der Bucht angesammelt.

„Das Seegras, das auf dem Boden liegt, und die Meereslebewesen unter dem Sargassum sterben ab, wenn es auf den Grund sinkt.“ (Unique Curacao Foundation)

Die Braunalgen setzen Schwefelwasserstoff frei, ein giftiges Gas, dessen charakteristischer Geruch an faule Eier erinnert. Der Gestank überlagert sogar den Salzgeruch des Meeres. Das Gas kann Pflanzen und Tiere gleichermaßen schädigen. Bei uns Menschen kann es Kopfschmerzen, Benommenheit, Übelkeit und Asthma verursachen sowie Augen und Atemwege reizen.

Die Sargassum-Situation ist kritisch, so dass dringend etwas dagegen unternommen werden muss. Aus diesem Grund möchte die Stiftung Kontakt zu dem Ministerium für Gesundheit, Umwelt und Natur (GMN) aufnehmen. Das Ministerium ist sich der Situation bewusst, jedoch möchte es vermutlich die letzte Sargassum-Welle abwarten, bevor es weitere Schritte unternimmt.


Quellen:
Curacao Chronicle Meldung vom 25.04.2024
Spektrum der Wissenschaft Beitrag vom 18.07.2018
Stichting Uniek Curacao (Stiftung Einzigartiges Curacao) im Kampf gegen die Sargassum Plage

Das Beitragsbild zeigt die Boka Ascencion ohne Braunalgenbefall

Maike, unsere gelernte Journalistin, fühlt sich am wohlsten, wenn ihre Füße abwechselnd im warmen Karibiksand und im türkisen Meer paddeln - über und unter Wasser. Ihr geschultes Auge entdeckt für Euch all die Kleinigkeiten am Weges- oder Riffrand, die den Unterschied machen.

Luft auf ein kleines Quiz? Wir haben 100+ kurzweilige Fragen rund um Curacao zusammengestellt. Viel Spaß beim Rätseln!

  • Quizfrage

    Was hat es mit dem Local Price auf sich?

    Antwort

    In Europa kostet Dein Einkauf das, was auf dem Preisschild steht. Überall und immer – ist doch klar!

    In der Karibik (und vielen anderen Teilen der Welt) kostet Dein Einkauf entweder den Preis, den Du als Tourist zu zahlen hast („Touri-Preis“) oder den Preis, den Einheimische bezahlen („Local-Price“). Auch klar ist, dass die Einheimischen („Locals“) normalerweise nicht so viel Geld verdienen wie Du als Tourist. Also bekommen sie in der Regel einen wesentlich günstigeren Preis, der ihrem Einkommen angepasst ist.

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Sargassum – Fluch der Karibik auf Curacao

Maike

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27.04.2024

Drohnenbild der Boka Ascencion im Norden von Curacao mit dem Landhuis Ascencion im Vordergrund

Sargassum

Bei Sargassum handelt es sich um Braunalgen, die das Magazin Spektrum der Wissenschaft bereits 2018 als „Fluch der Karibik“ bezeichnete.

Ursprünglich stammt Sargassum aus dem tropischen und subtropischen Atlantik. Zwei dieser Braunalgen Arten treiben ohne Verankerung massenhaft in der Sargassosee und dem Golf von Mexiko. Gasgefüllte Blasen halten die bis zu ein Meter langen Pflanzen an der Wasseroberfläche. Wenn sie von unterschiedlichen Strömungen im offenen Meer zusammengehalten werden, bilden sie einen wertvollen Lebensraum.

Im Tang leben unzählige Mengen von Meeresorganismen: vom fest sitzenden Moostierchen über endemische Arten wie den Sargasso-Fisch, bis hin zur frei schwimmenden Meeresschildkröte. Junge Schildkröten können sich im offenen Meer gut darin verstecken und Krebse jagen oder am Sargassum selbst nagen.

Küstenalarm

Wird Sargassum allerdings an Küsten gespült, dann verfilzt es zu einem kompakten Teppich des Todes, wie das leider seit Jahren an den karibischen Küsten der Fall ist. Auch Curacao hat immer wieder damit zu kämpfen. In diesem Jahr hat bereits Mitte April ein Braunalgenteppich den Norden von Curacao erreicht. Vor allem die Buchten Ascencion und Sint Joris sind davon betroffen.

Die Sea Turtle Conservation Curacao (STCC) hat auf Social Media bereits um Hilfe gebeten, denn Meeresschildkröten bleiben im dicken Haufen Seetang stecken und können weder abtauchen noch Luft schnappen.

Folgeschäden

Die Unique Curacao Foundation (Stichting Uniek Curacao) berichtet, dass das Sargassum, das zuvor in der Ascension Bay trieb, nun auf den Grund gesunken ist. Außerdem hat sich ein Teil davon in den flachsten Bereichen der Bucht angesammelt.

„Das Seegras, das auf dem Boden liegt, und die Meereslebewesen unter dem Sargassum sterben ab, wenn es auf den Grund sinkt.“ (Unique Curacao Foundation)

Die Braunalgen setzen Schwefelwasserstoff frei, ein giftiges Gas, dessen charakteristischer Geruch an faule Eier erinnert. Der Gestank überlagert sogar den Salzgeruch des Meeres. Das Gas kann Pflanzen und Tiere gleichermaßen schädigen. Bei uns Menschen kann es Kopfschmerzen, Benommenheit, Übelkeit und Asthma verursachen sowie Augen und Atemwege reizen.

Die Sargassum-Situation ist kritisch, so dass dringend etwas dagegen unternommen werden muss. Aus diesem Grund möchte die Stiftung Kontakt zu dem Ministerium für Gesundheit, Umwelt und Natur (GMN) aufnehmen. Das Ministerium ist sich der Situation bewusst, jedoch möchte es vermutlich die letzte Sargassum-Welle abwarten, bevor es weitere Schritte unternimmt.


Quellen:
Curacao Chronicle Meldung vom 25.04.2024
Spektrum der Wissenschaft Beitrag vom 18.07.2018
Stichting Uniek Curacao (Stiftung Einzigartiges Curacao) im Kampf gegen die Sargassum Plage

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