Playa Santu Pretu
Schwarzer Sand unter den Füßen
Der Playa Santu Pretu ist sozusagen das schwarze Schaf unter den Stränden von Curacao. Keine bildliche Metapher, sondern farbige Realität. Wenn Du einen Blick auf die Karte von Curacao und ihre Pins wirfst, liegt er inmitten von weißen Korallenstränden.
Bei Karibik hast Du vermutlich in erster Linie schneeweiße Strände und türkisblaues Wasser wie in der Rum Werbung vor Augen. Für alle Strände Curacaos stehen dafür symbolisch vor allem der Grote Knip und Cas Abou, die auch immer wieder Topplatzierungen bei Strandvotings erzielen. Nur eben Curacao typisch mit ein paar mehr Kakteen anstatt Palmen.
Kalkstein versus Vulkangestein
Am Playa Santu Pretu zeigt sich der vulkanische Ursprung der Insel Curacao. Deshalb ist der Sand dunkelbraun bis schwarz und mitunter auch etwas körniger als die aus Korallen und Kalkstein butterweich gespülten, weißen Sandstrände. Wegen seinem schwarzen Vulkansand wird der Strand auch Black Sand Beach genannt.
Weitere sichtbare Spuren von Vulkangestein finden sich vor allem auf der rauen Nordseite Curacaos. Die Küsten bestehen aus dunklem, lochartig groben Gestein. Höchstwahrscheinlich war der Mount Christoffel, die höchste Erhebung der Insel, der Vulkan, aus dem die Insel vor Millionen von Jahren entstanden ist. Wind und Wetter haben ihn geschliffen, so dass wir heute nur noch seine Überreste sehen können.
Querfeldeinmarsch
Der Santu Pretu ist ein Naturstrand, was auf Curacao immer bedeutet, dass es keinerlei Infrastruktur oder Bewirtung am Strand gibt. Er ist auch nicht ganz so einfach zu erreichen. Vom Playa Santa Cruz aus, der zwischen Soto und dem Fischerdorf Lagun liegt, hast Du zwei Möglichkeiten:
- Über einen Weg durchs Gebüsch, der durchaus mit Flip-Flops zu bewältigen ist, aber ca. 15 Minuten Fußmarsch bedeutet
- Über den Seeweg im Kanu von Captain Goodlife
Für beides gibt es erst einmal einen gemeinsamen Weg. Wenn Du auf den großen, etwas kargen Strand von Santa Cruz zufährst, musst Du Dich links halten. Kurz vor der Sphinx mit der Kanone, die am Eingang von Captain Goodlifes Grundstück wacht, kannst Du mit Deinem Mietauto parken.
Wenn Du den Seeweg wählst, musst Du zum Haus am Ufer, das auf den ersten Blick recht abenteuerlich wirkt. An einem Steg liegen die Kanus, die Captain Goodlife vermietet. Zusätzlich betreibt er auch noch ein Restaurant, in dem er meist frischen, gegrillten Fisch serviert. Wir selbst hatten noch nicht das Vergnügen, das laut einem Forumbeitrag wirklich eines sein muss, denn Captain Goodlife ist wohl ein lustiger Zeitgenosse. Er hat uns lediglich gesagt, wo es lang geht, weil wir uns für den Fußweg entschieden hatten und beim ersten Mal ratlos vor seinem Grundstück herumstanden.
Pfadfinder (im wahrsten Sinne des Wortes)
Captain Goodlife wies mit der Hand auf die Böschung, vor der unser Auto stand. Die sollten wir hoch. Echt jetzt? Ja, es sieht zwar zunächst nicht nach dem richtigen Weg aus, aber es geht wirklich da lang. Hast Du den ersten Hügel erklommen, gibt es keinen weiteren Anstieg mehr. Der Trampelpfad durchs Dickicht ist an den meisten Stellen ein bis zwei Meter breit. Ein bisschen musst Du darauf acht geben, wo Du hintrittst und hier und da einem Zweig oder Dornengestrüpp, das in die Laufschneise hineinhängt, ausweichen. Aber wie schon gesagt, der Marsch ist in losem Schuhwerk und Sommerkleidchen zu bewältigen. Ausreichend zu Trinken und Mückenschutz solltest Du dennoch dabei haben.
Für unsere kleine Tour als Familie mit 2 Erwachsenen und 2 Teenagern war vor allem Stefan gut gerüstet:
Was hat er da nur auf dem Rücken?
Die Schnorchelausrüstung für vier Leute. Was in eine IKEA Bag so alles reingeht… Praktisch an den blauen Taschen ist, dass manche Modelle einen Reißverschluss haben und man sie dadurch Huckepack nehmen kann. Wir sind mittlerweile auf Van den Tweel Taschen umgestiegen und nur noch als Paar unterwegs, weil die Kinder erwachsen geworden sind. Unsere neuen Big Bags kann man zwar nicht als Rucksack verwenden, sie sind aber sowohl für Einkäufe, als auch für Strandequipment ideal. Die hat auf Curacao fast jeder und damit fällst Du als Tourist weniger auf. Obendrein ein wunderschönes und praktisches Souvenir, wie wir finden. Deshalb nehmen wir möglichst immer ein aktuelles Design im Gepäck mit auf die Heimreise.
Licht am Ende des Tunnels zum Playa Santu Pretu
Zugegeben, es ist ein bisschen schwitzig im Gebüsch. Zwischenzeitlich hast Du vielleicht das Gefühl, Du kommst aus diesem Dickicht gar nicht mehr raus. Hier weht nämlich keine frische Brise. Umso schöner ist es, wenn Du am Ende des Pfades den schwarzen Strand erblickst.
Je nach Lichteinfall und Tageszeit sieht der Sand mehr oder weniger schwarz aus. Er hat wohl eher eine dunkelbraune Farbe. Im Wasser, also nass, ist er definitiv schwarz. Deshalb erkennst Du von außen am Ufer schlecht, was es unter Wasser alles zu sehen gibt. Hier ist das Wasser aufgrund der fehlenden, hellen Sandreflektionen nicht so blau wie Blue Curacao.
Glühende Kohlen
Am Strand gibt es faktisch keinen Schatten, nur unter ein paar Manzanilla Bäumen in der Mitte und den an der Felswand am anderen Ende. Im Felsschatten ist es schön kühl und Du kannst Dein Strandlager aufschlagen.
Die Challenge ist jetzt, von dort ins Wasser zu kommen, denn schwarzer Sand heizt sich unheimlich in der Sonne auf. Er ist hier auch etwas grobkörniger als der staubfeine Korallensand. Barfuß ist er schlecht begehbar, deshalb zum Schnorcheln die Schuhe irgendwo oberhalb des Wassers parken oder gleich in Flossen hinwatscheln. 😉
Gute Einstiege ins Meer sind ganz links und ganz rechts vom Strand. Wir haben beobachtet, dass das auch die besten Anlandestellen sind, wenn Du mit dem Kanu zum Santu Pretu paddelst.
Tauchen und Schnorcheln am Black Sand Beach
Im satten Dunkelblau ist ein komplett intaktes, vielfältiges Riff verborgen, das Schnorchler begeistern wird. Der dunkle Sand und die dunklen Felsen lassen die bunten Fische und Korallen irgendwie noch mehr leuchten. Wir fanden es wunderschön.
Bryan hat uns erzählt, dass es etwas weiter draußen via Bootstauchgang einen ebenso tollen Tauchspot gibt. Und wieder einmal bleibt uns ein offenes To Do.
Das blaue Zimmer
Der Playa Santu Pretu wird oft mit dem Blue Room in Verbindung gebracht. Tatsächlich ist die berühmte, blaue Unterwassergrotte auch von Land aus, über den Playa Santu Pretu hinweg, zu erreichen. Die Höhle, die zwischen dem Playa Santu Pretu und Boka Hulu liegt, macht ihrem Namen alle Ehre. Ihr Inneres ist komplett in blaues Licht getaucht.
Allerdings scheint der Landzugang eher etwas für Sportliche zu sein. Uns wurde erzählt, dass man dafür die Felsen hinunter zum Wasser (springen) muss. Allein schon die Vorstellung, danach nass, mit oder auch ohne Schnorchel-Set, die Felsen wieder empor zu klettern, lässt mich einen Haken daran machen.
Wir haben den Blue Room und das Tauchrevier drumherum, den Mushroom Forest, bereits betaucht und beschnorchelt, allerdings vom Boot aus. Einfach unvergesslich!
Fazit
Der aufwändige Weg zum Playa Santu Pretu lohnt sich, wenn auch weniger mit kleinen Kindern. Die Einsamkeit oder auch gewünschte Zweisamkeit, die Du dort vorfinden kannst und das kleine, feine Riff unter Wasser entschädigen für alles. Der Schwarze Strand bietet genau die Abwechslung, die man sich manchmal auch im Urlaub wünscht.
Curacao hat einfach für jeden Geschmack den richtigen Strand.
Geöffnet | 24/7 |
Parkplatz | nein |
Security | nein |
Toiletten | nein |
Dusche | nein |
Kiosk | nein |
Tauchbasis | nein |
Luft auf ein kleines Quiz? Wir haben 100+ kurzweilige Fragen rund um Curacao zusammengestellt. Viel Spaß beim Rätseln!
Quizfrage
Was ist Seú?Antwort
Seú ist das Erntedankfest auf Curacao. Da es immer am Ostermontag stattfindet, wechselt das Datum jährlich.
Die Menschen ziehen in bunten Kostümen zu traditioneller Musik tanzend durch die Straßen von Willemstad. Sie feiern die Ernte, einander und ihre Verbundenheit mit Mutter Natur. Es gibt eine Parade, angeführt von einer Séu Königin, einen Gesangs- und einen Kopftuch-Wettbewerb.
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Playa Santu Pretu
Schwarzer Sand unter den Füßen
Der Playa Santu Pretu ist sozusagen das schwarze Schaf unter den Stränden von Curacao. Keine bildliche Metapher, sondern farbige Realität. Wenn Du einen Blick auf die Karte von Curacao und ihre Pins wirfst, liegt er inmitten von weißen Korallenstränden.
Bei Karibik hast Du vermutlich in erster Linie schneeweiße Strände und türkisblaues Wasser wie in der Rum Werbung vor Augen. Für alle Strände Curacaos stehen dafür symbolisch vor allem der Grote Knip und Cas Abou, die auch immer wieder Topplatzierungen bei Strandvotings erzielen. Nur eben Curacao typisch mit ein paar mehr Kakteen anstatt Palmen.
Kalkstein versus Vulkangestein
Am Playa Santu Pretu zeigt sich der vulkanische Ursprung der Insel Curacao. Deshalb ist der Sand dunkelbraun bis schwarz und mitunter auch etwas körniger als die aus Korallen und Kalkstein butterweich gespülten, weißen Sandstrände. Wegen seinem schwarzen Vulkansand wird der Strand auch Black Sand Beach genannt.
Weitere sichtbare Spuren von Vulkangestein finden sich vor allem auf der rauen Nordseite Curacaos. Die Küsten bestehen aus dunklem, lochartig groben Gestein. Höchstwahrscheinlich war der Mount Christoffel, die höchste Erhebung der Insel, der Vulkan, aus dem die Insel vor Millionen von Jahren entstanden ist. Wind und Wetter haben ihn geschliffen, so dass wir heute nur noch seine Überreste sehen können.
Querfeldeinmarsch
Der Santu Pretu ist ein Naturstrand, was auf Curacao immer bedeutet, dass es keinerlei Infrastruktur oder Bewirtung am Strand gibt. Er ist auch nicht ganz so einfach zu erreichen. Vom Playa Santa Cruz aus, der zwischen Soto und dem Fischerdorf Lagun liegt, hast Du zwei Möglichkeiten:
- Über einen Weg durchs Gebüsch, der durchaus mit Flip-Flops zu bewältigen ist, aber ca. 15 Minuten Fußmarsch bedeutet
- Über den Seeweg im Kanu von Captain Goodlife
Für beides gibt es erst einmal einen gemeinsamen Weg. Wenn Du auf den großen, etwas kargen Strand von Santa Cruz zufährst, musst Du Dich links halten. Kurz vor der Sphinx mit der Kanone, die am Eingang von Captain Goodlifes Grundstück wacht, kannst Du mit Deinem Mietauto parken.
Wenn Du den Seeweg wählst, musst Du zum Haus am Ufer, das auf den ersten Blick recht abenteuerlich wirkt. An einem Steg liegen die Kanus, die Captain Goodlife vermietet. Zusätzlich betreibt er auch noch ein Restaurant, in dem er meist frischen, gegrillten Fisch serviert. Wir selbst hatten noch nicht das Vergnügen, das laut einem Forumbeitrag wirklich eines sein muss, denn Captain Goodlife ist wohl ein lustiger Zeitgenosse. Er hat uns lediglich gesagt, wo es lang geht, weil wir uns für den Fußweg entschieden hatten und beim ersten Mal ratlos vor seinem Grundstück herumstanden.
Pfadfinder (im wahrsten Sinne des Wortes)
Captain Goodlife wies mit der Hand auf die Böschung, vor der unser Auto stand. Die sollten wir hoch. Echt jetzt? Ja, es sieht zwar zunächst nicht nach dem richtigen Weg aus, aber es geht wirklich da lang. Hast Du den ersten Hügel erklommen, gibt es keinen weiteren Anstieg mehr. Der Trampelpfad durchs Dickicht ist an den meisten Stellen ein bis zwei Meter breit. Ein bisschen musst Du darauf acht geben, wo Du hintrittst und hier und da einem Zweig oder Dornengestrüpp, das in die Laufschneise hineinhängt, ausweichen. Aber wie schon gesagt, der Marsch ist in losem Schuhwerk und Sommerkleidchen zu bewältigen. Ausreichend zu Trinken und Mückenschutz solltest Du dennoch dabei haben.
Für unsere kleine Tour als Familie mit 2 Erwachsenen und 2 Teenagern war vor allem Stefan gut gerüstet:
Was hat er da nur auf dem Rücken?
Die Schnorchelausrüstung für vier Leute. Was in eine IKEA Bag so alles reingeht… Praktisch an den blauen Taschen ist, dass manche Modelle einen Reißverschluss haben und man sie dadurch Huckepack nehmen kann. Wir sind mittlerweile auf Van den Tweel Taschen umgestiegen und nur noch als Paar unterwegs, weil die Kinder erwachsen geworden sind. Unsere neuen Big Bags kann man zwar nicht als Rucksack verwenden, sie sind aber sowohl für Einkäufe, als auch für Strandequipment ideal. Die hat auf Curacao fast jeder und damit fällst Du als Tourist weniger auf. Obendrein ein wunderschönes und praktisches Souvenir, wie wir finden. Deshalb nehmen wir möglichst immer ein aktuelles Design im Gepäck mit auf die Heimreise.
Licht am Ende des Tunnels zum Playa Santu Pretu
Zugegeben, es ist ein bisschen schwitzig im Gebüsch. Zwischenzeitlich hast Du vielleicht das Gefühl, Du kommst aus diesem Dickicht gar nicht mehr raus. Hier weht nämlich keine frische Brise. Umso schöner ist es, wenn Du am Ende des Pfades den schwarzen Strand erblickst.
Je nach Lichteinfall und Tageszeit sieht der Sand mehr oder weniger schwarz aus. Er hat wohl eher eine dunkelbraune Farbe. Im Wasser, also nass, ist er definitiv schwarz. Deshalb erkennst Du von außen am Ufer schlecht, was es unter Wasser alles zu sehen gibt. Hier ist das Wasser aufgrund der fehlenden, hellen Sandreflektionen nicht so blau wie Blue Curacao.
Glühende Kohlen
Am Strand gibt es faktisch keinen Schatten, nur unter ein paar Manzanilla Bäumen in der Mitte und den an der Felswand am anderen Ende. Im Felsschatten ist es schön kühl und Du kannst Dein Strandlager aufschlagen.
Die Challenge ist jetzt, von dort ins Wasser zu kommen, denn schwarzer Sand heizt sich unheimlich in der Sonne auf. Er ist hier auch etwas grobkörniger als der staubfeine Korallensand. Barfuß ist er schlecht begehbar, deshalb zum Schnorcheln die Schuhe irgendwo oberhalb des Wassers parken oder gleich in Flossen hinwatscheln. 😉
Gute Einstiege ins Meer sind ganz links und ganz rechts vom Strand. Wir haben beobachtet, dass das auch die besten Anlandestellen sind, wenn Du mit dem Kanu zum Santu Pretu paddelst.
Tauchen und Schnorcheln am Black Sand Beach
Im satten Dunkelblau ist ein komplett intaktes, vielfältiges Riff verborgen, das Schnorchler begeistern wird. Der dunkle Sand und die dunklen Felsen lassen die bunten Fische und Korallen irgendwie noch mehr leuchten. Wir fanden es wunderschön.
Bryan hat uns erzählt, dass es etwas weiter draußen via Bootstauchgang einen ebenso tollen Tauchspot gibt. Und wieder einmal bleibt uns ein offenes To Do.
Das blaue Zimmer
Der Playa Santu Pretu wird oft mit dem Blue Room in Verbindung gebracht. Tatsächlich ist die berühmte, blaue Unterwassergrotte auch von Land aus, über den Playa Santu Pretu hinweg, zu erreichen. Die Höhle, die zwischen dem Playa Santu Pretu und Boka Hulu liegt, macht ihrem Namen alle Ehre. Ihr Inneres ist komplett in blaues Licht getaucht.
Allerdings scheint der Landzugang eher etwas für Sportliche zu sein. Uns wurde erzählt, dass man dafür die Felsen hinunter zum Wasser (springen) muss. Allein schon die Vorstellung, danach nass, mit oder auch ohne Schnorchel-Set, die Felsen wieder empor zu klettern, lässt mich einen Haken daran machen.
Wir haben den Blue Room und das Tauchrevier drumherum, den Mushroom Forest, bereits betaucht und beschnorchelt, allerdings vom Boot aus. Einfach unvergesslich!
Fazit
Der aufwändige Weg zum Playa Santu Pretu lohnt sich, wenn auch weniger mit kleinen Kindern. Die Einsamkeit oder auch gewünschte Zweisamkeit, die Du dort vorfinden kannst und das kleine, feine Riff unter Wasser entschädigen für alles. Der Schwarze Strand bietet genau die Abwechslung, die man sich manchmal auch im Urlaub wünscht.
Curacao hat einfach für jeden Geschmack den richtigen Strand.
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Toiletten | nein |
Dusche | nein |
Kiosk | nein |
Tauchbasis | nein |
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Was ist Seú?Antwort
Seú ist das Erntedankfest auf Curacao. Da es immer am Ostermontag stattfindet, wechselt das Datum jährlich.
Die Menschen ziehen in bunten Kostümen zu traditioneller Musik tanzend durch die Straßen von Willemstad. Sie feiern die Ernte, einander und ihre Verbundenheit mit Mutter Natur. Es gibt eine Parade, angeführt von einer Séu Königin, einen Gesangs- und einen Kopftuch-Wettbewerb.
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Playa Santu Pretu
Schwarzer Sand unter den Füßen
Der Playa Santu Pretu ist sozusagen das schwarze Schaf unter den Stränden von Curacao. Keine bildliche Metapher, sondern farbige Realität. Wenn Du einen Blick auf die Karte von Curacao und ihre Pins wirfst, liegt er inmitten von weißen Korallenstränden.
Bei Karibik hast Du vermutlich in erster Linie schneeweiße Strände und türkisblaues Wasser wie in der Rum Werbung vor Augen. Für alle Strände Curacaos stehen dafür symbolisch vor allem der Grote Knip und Cas Abou, die auch immer wieder Topplatzierungen bei Strandvotings erzielen. Nur eben Curacao typisch mit ein paar mehr Kakteen anstatt Palmen.
Kalkstein versus Vulkangestein
Am Playa Santu Pretu zeigt sich der vulkanische Ursprung der Insel Curacao. Deshalb ist der Sand dunkelbraun bis schwarz und mitunter auch etwas körniger als die aus Korallen und Kalkstein butterweich gespülten, weißen Sandstrände. Wegen seinem schwarzen Vulkansand wird der Strand auch Black Sand Beach genannt.
Weitere sichtbare Spuren von Vulkangestein finden sich vor allem auf der rauen Nordseite Curacaos. Die Küsten bestehen aus dunklem, lochartig groben Gestein. Höchstwahrscheinlich war der Mount Christoffel, die höchste Erhebung der Insel, der Vulkan, aus dem die Insel vor Millionen von Jahren entstanden ist. Wind und Wetter haben ihn geschliffen, so dass wir heute nur noch seine Überreste sehen können.
Querfeldeinmarsch
Der Santu Pretu ist ein Naturstrand, was auf Curacao immer bedeutet, dass es keinerlei Infrastruktur oder Bewirtung am Strand gibt. Er ist auch nicht ganz so einfach zu erreichen. Vom Playa Santa Cruz aus, der zwischen Soto und dem Fischerdorf Lagun liegt, hast Du zwei Möglichkeiten:
- Über einen Weg durchs Gebüsch, der durchaus mit Flip-Flops zu bewältigen ist, aber ca. 15 Minuten Fußmarsch bedeutet
- Über den Seeweg im Kanu von Captain Goodlife
Für beides gibt es erst einmal einen gemeinsamen Weg. Wenn Du auf den großen, etwas kargen Strand von Santa Cruz zufährst, musst Du Dich links halten. Kurz vor der Sphinx mit der Kanone, die am Eingang von Captain Goodlifes Grundstück wacht, kannst Du mit Deinem Mietauto parken.
Wenn Du den Seeweg wählst, musst Du zum Haus am Ufer, das auf den ersten Blick recht abenteuerlich wirkt. An einem Steg liegen die Kanus, die Captain Goodlife vermietet. Zusätzlich betreibt er auch noch ein Restaurant, in dem er meist frischen, gegrillten Fisch serviert. Wir selbst hatten noch nicht das Vergnügen, das laut einem Forumbeitrag wirklich eines sein muss, denn Captain Goodlife ist wohl ein lustiger Zeitgenosse. Er hat uns lediglich gesagt, wo es lang geht, weil wir uns für den Fußweg entschieden hatten und beim ersten Mal ratlos vor seinem Grundstück herumstanden.
Pfadfinder (im wahrsten Sinne des Wortes)
Captain Goodlife wies mit der Hand auf die Böschung, vor der unser Auto stand. Die sollten wir hoch. Echt jetzt? Ja, es sieht zwar zunächst nicht nach dem richtigen Weg aus, aber es geht wirklich da lang. Hast Du den ersten Hügel erklommen, gibt es keinen weiteren Anstieg mehr. Der Trampelpfad durchs Dickicht ist an den meisten Stellen ein bis zwei Meter breit. Ein bisschen musst Du darauf acht geben, wo Du hintrittst und hier und da einem Zweig oder Dornengestrüpp, das in die Laufschneise hineinhängt, ausweichen. Aber wie schon gesagt, der Marsch ist in losem Schuhwerk und Sommerkleidchen zu bewältigen. Ausreichend zu Trinken und Mückenschutz solltest Du dennoch dabei haben.
Für unsere kleine Tour als Familie mit 2 Erwachsenen und 2 Teenagern war vor allem Stefan gut gerüstet:
Was hat er da nur auf dem Rücken?
Die Schnorchelausrüstung für vier Leute. Was in eine IKEA Bag so alles reingeht… Praktisch an den blauen Taschen ist, dass manche Modelle einen Reißverschluss haben und man sie dadurch Huckepack nehmen kann. Wir sind mittlerweile auf Van den Tweel Taschen umgestiegen und nur noch als Paar unterwegs, weil die Kinder erwachsen geworden sind. Unsere neuen Big Bags kann man zwar nicht als Rucksack verwenden, sie sind aber sowohl für Einkäufe, als auch für Strandequipment ideal. Die hat auf Curacao fast jeder und damit fällst Du als Tourist weniger auf. Obendrein ein wunderschönes und praktisches Souvenir, wie wir finden. Deshalb nehmen wir möglichst immer ein aktuelles Design im Gepäck mit auf die Heimreise.
Licht am Ende des Tunnels zum Playa Santu Pretu
Zugegeben, es ist ein bisschen schwitzig im Gebüsch. Zwischenzeitlich hast Du vielleicht das Gefühl, Du kommst aus diesem Dickicht gar nicht mehr raus. Hier weht nämlich keine frische Brise. Umso schöner ist es, wenn Du am Ende des Pfades den schwarzen Strand erblickst.
Je nach Lichteinfall und Tageszeit sieht der Sand mehr oder weniger schwarz aus. Er hat wohl eher eine dunkelbraune Farbe. Im Wasser, also nass, ist er definitiv schwarz. Deshalb erkennst Du von außen am Ufer schlecht, was es unter Wasser alles zu sehen gibt. Hier ist das Wasser aufgrund der fehlenden, hellen Sandreflektionen nicht so blau wie Blue Curacao.
Glühende Kohlen
Am Strand gibt es faktisch keinen Schatten, nur unter ein paar Manzanilla Bäumen in der Mitte und den an der Felswand am anderen Ende. Im Felsschatten ist es schön kühl und Du kannst Dein Strandlager aufschlagen.
Die Challenge ist jetzt, von dort ins Wasser zu kommen, denn schwarzer Sand heizt sich unheimlich in der Sonne auf. Er ist hier auch etwas grobkörniger als der staubfeine Korallensand. Barfuß ist er schlecht begehbar, deshalb zum Schnorcheln die Schuhe irgendwo oberhalb des Wassers parken oder gleich in Flossen hinwatscheln. 😉
Gute Einstiege ins Meer sind ganz links und ganz rechts vom Strand. Wir haben beobachtet, dass das auch die besten Anlandestellen sind, wenn Du mit dem Kanu zum Santu Pretu paddelst.
Tauchen und Schnorcheln am Black Sand Beach
Im satten Dunkelblau ist ein komplett intaktes, vielfältiges Riff verborgen, das Schnorchler begeistern wird. Der dunkle Sand und die dunklen Felsen lassen die bunten Fische und Korallen irgendwie noch mehr leuchten. Wir fanden es wunderschön.
Bryan hat uns erzählt, dass es etwas weiter draußen via Bootstauchgang einen ebenso tollen Tauchspot gibt. Und wieder einmal bleibt uns ein offenes To Do.
Das blaue Zimmer
Der Playa Santu Pretu wird oft mit dem Blue Room in Verbindung gebracht. Tatsächlich ist die berühmte, blaue Unterwassergrotte auch von Land aus, über den Playa Santu Pretu hinweg, zu erreichen. Die Höhle, die zwischen dem Playa Santu Pretu und Boka Hulu liegt, macht ihrem Namen alle Ehre. Ihr Inneres ist komplett in blaues Licht getaucht.
Allerdings scheint der Landzugang eher etwas für Sportliche zu sein. Uns wurde erzählt, dass man dafür die Felsen hinunter zum Wasser (springen) muss. Allein schon die Vorstellung, danach nass, mit oder auch ohne Schnorchel-Set, die Felsen wieder empor zu klettern, lässt mich einen Haken daran machen.
Wir haben den Blue Room und das Tauchrevier drumherum, den Mushroom Forest, bereits betaucht und beschnorchelt, allerdings vom Boot aus. Einfach unvergesslich!
Fazit
Der aufwändige Weg zum Playa Santu Pretu lohnt sich, wenn auch weniger mit kleinen Kindern. Die Einsamkeit oder auch gewünschte Zweisamkeit, die Du dort vorfinden kannst und das kleine, feine Riff unter Wasser entschädigen für alles. Der Schwarze Strand bietet genau die Abwechslung, die man sich manchmal auch im Urlaub wünscht.
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Was ist Seú?Antwort
Seú ist das Erntedankfest auf Curacao. Da es immer am Ostermontag stattfindet, wechselt das Datum jährlich.
Die Menschen ziehen in bunten Kostümen zu traditioneller Musik tanzend durch die Straßen von Willemstad. Sie feiern die Ernte, einander und ihre Verbundenheit mit Mutter Natur. Es gibt eine Parade, angeführt von einer Séu Königin, einen Gesangs- und einen Kopftuch-Wettbewerb.
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