Manzanilla Baum
Schneewittchens Strandapfel
Auf Curacao begegnest du zwangsläufig dem Manzanilla bzw. dem Manzanillo-Baum oder auch Manchinelbaum (Hippomane mancinella), der auf Deutsch salopp als Strandapfel bezeichnet wird. Sein spanischer Name ist ‘Manzanilla de la muerte’, was übersetzt ‘Äpfelchen des Todes’ heißt. Hui, das verrät schon ein bisschen was über ihn.😱
Hat Schneewittchen etwa einen Manzanilla Apfel gegessen?
Was wir aus Grimms Märchen kennen, kann mitunter Realität werden. Die Behörden von Curacao warnen ihre Besucher. An fast jedem dieser Art Bäume hängt ein auffälliges Hinweisschild, auf dem in Englisch, Niederländisch (hier identisch zu Deutsch) und Papiamentu steht:
MANZANILLA FRUITS – MANCHINEEL TREES – POISONOUS – GIFTIG – VENENOSO
Das ist auch gut so, denn der Baum aus der Familie der Wolfsmilchgewächse ist in allen Teilen giftig. Er wurde laut einem Wissenschaftsbericht vom Business Insider im Jahre 2011 als giftigster Baum der Welt ins Guinness Buch der Rekorde aufgenommen.
Woher kommt eigentlich dieser Strandapfel?
Der Baum ist in Florida, der Karibik sowie in Zentral- und nördlichen Südamerika heimisch. Das ist auch der Grund dafür, warum wir in Europa wenig bis gar nichts über diesen Baum wissen. Wir ändern das am besten vor Deinem Besuch auf Curacao und geben Dir praktische Reisetipps.
Von Angelina, deren Familie die Tola Eco Family Farm betreibt, haben wir erfahren, dass der Manzanilla Baum kein Baum ist, der zur ursprünglichen Vegetation der Insel Curacao gehört. Zur Zeit der Besatzung wurden Manzanilla Bäume ganz bewusst an den Stränden angepflanzt, um Feinde abzuwehren. Skorbut, die Vitamin C Mangelerscheinung, sowie der Appetit auf frisches Obst nach langen Reisen übers Meer wurden Seeleuten zum Verhängnis. Die europäischen Konquistadoren fanden die Manzanilla Äpfel beim Anlanden an den Stränden, verwechselten sie mit den ihnen bekannten und vergifteten sich daran.
Step by Step
Prinzipiell merke Dir bitte, dass die apfelähnlichen, grün bis gelben Früchte auf gar keinen Fall gegessen werden dürfen. Das Tückische ist, dass der Miniapfel im ersten Moment sogar süß schmeckt, bevor er seine vollständige Wirkung entfaltet. Angefangen von einem scharfen Brennen kann das zu akuter Atemnot und starken Schmerzen führen – im schlimmsten Fall sogar zum Tod. Daher kommt auch die oben bereits erwähnte Bezeichnung Äpfelchen des Todes.
Wenn Du Kleinkinder hast, die “giftig” noch nicht verstehen, solltest Du ganz besonders darauf achten, dass sie diese Äpfel nicht essen. Der Manzanilla produziert seine toxischen Früchte in Massen, weshalb unter ihm auch meist sehr viel Fallobst zu finden ist. Auch barfuß solltest Du besser nicht auf die Früchte treten.
Nichts zum Setzen, Stellen und Legen
Die Bäume haben ziemlich glatte Stämme und verzweigen sich manchmal schon früh, so dass sie Kinder an den Stränden regelrecht zum Klettern einladen. Auch für ein hübsches Foto am Strand bieten sie praktische Sitz- oder Lehnflächen. Doch schon der Kontakt mit dem Stamm kann zu schweren Hautschädigungen führen. Noch nicht einmal das Holz der Bäume eignet sich für ein Lagerfeuer am Strand, da sogar der Rauch reizende, giftige Gase enthalten und vorübergehend blind machen kann.
Nichtsdestotrotz kannst Du den Baum sehr wohl als Sonnenschutz nutzen, wie das auch sehr viele Leute an den Stränden auf Curacao tun.
Sonnenschutz ist nicht gleich Regenschutz
Als wir einmal am Daaibooi Beach von einem kurzen Regenschauer überrascht wurden, suchte ich Schutz unter einem Manzanilla Baum. Der Weg unter das Kiosk Dach oder zum Auto am Parkplatz war in dem Moment zu weit. Ich stand, so erinnere ich mich, keine 10 Sekunden unter dem Baum, als mir eine Inselbewohnerin wild gestikulierend Zeichen machte. Durch den prasselnden Regen verstand ich: “It burns your skin.” Sie zeigte auf den Baum. Na dann, nichts wie weg hier! Auf einmal war es egal, wie nass ich und meine Sachen wurden.
Es ist nämlich so, dass bei Regen, bzw. in Verbindung mit Wasser, die Giftstoffe des Baumes regelrecht heruntergewaschen werden. Zwar verdünnt das Wasser die Giftstoffe, aber sie können trotzdem Blasenbildung auf der Haut und Verbrennungen verursachen.
Oh Mann, wie unbedacht ich war und das, obwohl ich zu dem Zeitpunkt bereits wusste, dass die Äpfel giftig sind. Unzählige Warn- und Verbotsschilder hatte ich gesehen und gelesen. Ich habe einfach in dem Moment nicht mitgedacht. Zum Glück ist mir dank der rechtzeitigen Warnung nichts passiert.
Im Zweifel für den Angeklagten
Tatsächlich gibt es aber auch Gutes über den Manchineel Tree zu berichten. Denn er besitzt durchaus nützliche Eigenschaften:
- Seine Früchte riechen gut, was Dich etwas versöhnlicher stimmen dürfte: Aromatherapie am Strand.😉
- Er wächst auf sandigem, steinigen Boden und verträgt Salzwasser.
- Er ist resistent gegen Trockenheit.
- Sein Wurzelwerk stabilisiert den Untergrund und verhindert damit Erosionen durch Wind und Wasser.
- Sein Blattwerk dient als natürlicher Sonnen- und Windschutz.
- Sein vollständig ausgetrocknetes Holz, das keinerlei Reste des giftigen, milchigen Saftes mehr enthält, wird seit der Kolonialzeit zur Herstellung von Möbeln verwendet. Man geht davon aus, dass der Saft durch das Trocknen in der Sonne neutralisiert wird.
Heilmittel und Nahrungsnische
Wie so oft, wenn etwas giftig ist, können Teile des Baumes in der Medizin auch zur Behandlung von Krankheiten eingesetzt werden, wie z.B. als harntreibendes Mittel, gegen Wassersucht und Geschlechtskrankheiten. Außerdem berichtet das Institute of Food and Agricultural Sciences der Universität von Florida (UF|IFAS) von Menschen, die behaupten, gegen den giftigen Saft auf der Haut immun zu sein.
Für einige Tierarten ist der Manzanilla Lebensraum und Nahrungsquelle zugleich. Bestimmten Leguanen, Fledermäusen, einigen Vögeln und auch manchen Krebsen schadet das Gift der Früchte nicht. Somit ist die Samenausbreitung gewährleistet. Der Steinkern der Frucht ist zudem schwimmfähig, wodurch sich der Baum auch über das Wasser verbreiten kann. Er ist deshalb auch häufig in Mangroven zu finden.
Ein spezieller Manzanilla – bekannt wie ein bunter Hund
Hierbei handelt es sich nicht um einen Vierbeiner, sondern vielmehr um einen Achtarmer. Der wohl berühmteste Manzanilla der Insel ist der Oktopusbaum in Westpunt. Diese prägnante Landmarke steht an der Zufahrt zum Playa Piskadó, dem Schildkrötenstrand. Inmitten einer Gruppe von bemalten Manzanillo-Bäumen sticht einer besonders hervor. Seine Wurzeln und der Stamm leuchten Dir rot entgegen, wobei sich am Stammende unten die Augen des Kraken befinden und auf den Wurzeln, an seinen Armen, die Saugnäpfe. Ich würde meinen, es gibt niemand, der auf der Insel lebt und diesen Baum nicht kennt.
Toxische Beziehung
Mittlerweile weißt Du einiges mehr über das Früchtchen und wirst sicher nicht zum Schneewittchen unserer Zeit. Wie Du merkst, geht es uns mit diesem Artikel nicht um Panikmache, sondern viel mehr darum, zu informieren. Hilf mit, brenzlige Situationen mit dem Manzanilla Baum zu vermeiden. Dann geschieht nicht mehr, als dass der Baum samt Warnschild höchstwahrscheinlich auf einem Deiner Erinnerungsfotos landet.
Vielleicht ist Dir schon aufgefallen, dass unsere Fotos unterschiedliche Schilder zeigen, die auf den Strandapfel hinweisen. Das liegt zum einen an den verschiedenen Orten auf der Insel und zum anderen daran, dass die Insel lebt. Nicht nur die Namensschilder an den Stränden, sondern auch die Schilder an den Manzanillas wurden erneuert.
Gut zu wissen ist zudem, dass Du Dich im Falle eines “Apfel Unfalls” an den jeweiligen Security Mitarbeiter am Strand wenden kannst. Am Grote Knip erklärte uns dieser:
“I’m also here to help if a child has eaten an Manzanilla apple.”
Namensgeber Manzanilla
Der Playa Manzalina ist ein kleiner, wenig bekannter Strand in der Nähe von San Juan. Hier finden sich, wie könnte es anders sein, ebenfalls Manzanilla Bäume – daher auch der Strandname. Gleichermaßen hat der Kenepa Baum den Stränden, Kenepa Chiki und Kenepa Grandi seinen Namen verliehen.
Tauchen am Apfelstrand
Bei San Juan liegen insgesamt vier Strände nebeneinander, die da sind von West nach Ost: Playa Chiki, Manzalina, Shon Mosa und Playa Largu. Die beiden mittleren Strände sind die Lieblingsstrände unseres Partners Bryan Horne von Dive Travel Curacao – das hat er uns im Interview verraten. Durch ihre entlegene Lage und Unberührtheit versprühen sie einen ganz besonderen Charme.
Hier ein paar Eindrücke vom Tauchen an den Stränden von San Juan:
Luft auf ein kleines Quiz? Wir haben 100+ kurzweilige Fragen rund um Curacao zusammengestellt. Viel Spaß beim Rätseln!
Quizfrage
Herrscht auf Curacao Rechts- oder Linksverkehr?Antwort
Rechtsverkehr – da wirst Du als Europäer wahrscheinlich aufatmen.
(Sorry for people from the British Isles, Malta and Cyprus!)
Bekomm bitte keine Schnappatmung, wenn Du rechts überholt wirst. Das ist auf Curacao bei mehreren Fahrspuren erlaubt und wird auch gemacht.
Nicht selten siehst Du Autos mit dem Steuer auf der rechten Seite – eher ein Challenge für den Fahrer als für Dich.
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Manzanilla Baum
Schneewittchens Strandapfel
Auf Curacao begegnest du zwangsläufig dem Manzanilla bzw. dem Manzanillo-Baum oder auch Manchinelbaum (Hippomane mancinella), der auf Deutsch salopp als Strandapfel bezeichnet wird. Sein spanischer Name ist ‘Manzanilla de la muerte’, was übersetzt ‘Äpfelchen des Todes’ heißt. Hui, das verrät schon ein bisschen was über ihn.😱
Hat Schneewittchen etwa einen Manzanilla Apfel gegessen?
Was wir aus Grimms Märchen kennen, kann mitunter Realität werden. Die Behörden von Curacao warnen ihre Besucher. An fast jedem dieser Art Bäume hängt ein auffälliges Hinweisschild, auf dem in Englisch, Niederländisch (hier identisch zu Deutsch) und Papiamentu steht:
MANZANILLA FRUITS – MANCHINEEL TREES – POISONOUS – GIFTIG – VENENOSO
Das ist auch gut so, denn der Baum aus der Familie der Wolfsmilchgewächse ist in allen Teilen giftig. Er wurde laut einem Wissenschaftsbericht vom Business Insider im Jahre 2011 als giftigster Baum der Welt ins Guinness Buch der Rekorde aufgenommen.
Woher kommt eigentlich dieser Strandapfel?
Der Baum ist in Florida, der Karibik sowie in Zentral- und nördlichen Südamerika heimisch. Das ist auch der Grund dafür, warum wir in Europa wenig bis gar nichts über diesen Baum wissen. Wir ändern das am besten vor Deinem Besuch auf Curacao und geben Dir praktische Reisetipps.
Von Angelina, deren Familie die Tola Eco Family Farm betreibt, haben wir erfahren, dass der Manzanilla Baum kein Baum ist, der zur ursprünglichen Vegetation der Insel Curacao gehört. Zur Zeit der Besatzung wurden Manzanilla Bäume ganz bewusst an den Stränden angepflanzt, um Feinde abzuwehren. Skorbut, die Vitamin C Mangelerscheinung, sowie der Appetit auf frisches Obst nach langen Reisen übers Meer wurden Seeleuten zum Verhängnis. Die europäischen Konquistadoren fanden die Manzanilla Äpfel beim Anlanden an den Stränden, verwechselten sie mit den ihnen bekannten und vergifteten sich daran.
Step by Step
Prinzipiell merke Dir bitte, dass die apfelähnlichen, grün bis gelben Früchte auf gar keinen Fall gegessen werden dürfen. Das Tückische ist, dass der Miniapfel im ersten Moment sogar süß schmeckt, bevor er seine vollständige Wirkung entfaltet. Angefangen von einem scharfen Brennen kann das zu akuter Atemnot und starken Schmerzen führen – im schlimmsten Fall sogar zum Tod. Daher kommt auch die oben bereits erwähnte Bezeichnung Äpfelchen des Todes.
Wenn Du Kleinkinder hast, die “giftig” noch nicht verstehen, solltest Du ganz besonders darauf achten, dass sie diese Äpfel nicht essen. Der Manzanilla produziert seine toxischen Früchte in Massen, weshalb unter ihm auch meist sehr viel Fallobst zu finden ist. Auch barfuß solltest Du besser nicht auf die Früchte treten.
Nichts zum Setzen, Stellen und Legen
Die Bäume haben ziemlich glatte Stämme und verzweigen sich manchmal schon früh, so dass sie Kinder an den Stränden regelrecht zum Klettern einladen. Auch für ein hübsches Foto am Strand bieten sie praktische Sitz- oder Lehnflächen. Doch schon der Kontakt mit dem Stamm kann zu schweren Hautschädigungen führen. Noch nicht einmal das Holz der Bäume eignet sich für ein Lagerfeuer am Strand, da sogar der Rauch reizende, giftige Gase enthalten und vorübergehend blind machen kann.
Nichtsdestotrotz kannst Du den Baum sehr wohl als Sonnenschutz nutzen, wie das auch sehr viele Leute an den Stränden auf Curacao tun.
Sonnenschutz ist nicht gleich Regenschutz
Als wir einmal am Daaibooi Beach von einem kurzen Regenschauer überrascht wurden, suchte ich Schutz unter einem Manzanilla Baum. Der Weg unter das Kiosk Dach oder zum Auto am Parkplatz war in dem Moment zu weit. Ich stand, so erinnere ich mich, keine 10 Sekunden unter dem Baum, als mir eine Inselbewohnerin wild gestikulierend Zeichen machte. Durch den prasselnden Regen verstand ich: “It burns your skin.” Sie zeigte auf den Baum. Na dann, nichts wie weg hier! Auf einmal war es egal, wie nass ich und meine Sachen wurden.
Es ist nämlich so, dass bei Regen, bzw. in Verbindung mit Wasser, die Giftstoffe des Baumes regelrecht heruntergewaschen werden. Zwar verdünnt das Wasser die Giftstoffe, aber sie können trotzdem Blasenbildung auf der Haut und Verbrennungen verursachen.
Oh Mann, wie unbedacht ich war und das, obwohl ich zu dem Zeitpunkt bereits wusste, dass die Äpfel giftig sind. Unzählige Warn- und Verbotsschilder hatte ich gesehen und gelesen. Ich habe einfach in dem Moment nicht mitgedacht. Zum Glück ist mir dank der rechtzeitigen Warnung nichts passiert.
Im Zweifel für den Angeklagten
Tatsächlich gibt es aber auch Gutes über den Manchineel Tree zu berichten. Denn er besitzt durchaus nützliche Eigenschaften:
- Seine Früchte riechen gut, was Dich etwas versöhnlicher stimmen dürfte: Aromatherapie am Strand.😉
- Er wächst auf sandigem, steinigen Boden und verträgt Salzwasser.
- Er ist resistent gegen Trockenheit.
- Sein Wurzelwerk stabilisiert den Untergrund und verhindert damit Erosionen durch Wind und Wasser.
- Sein Blattwerk dient als natürlicher Sonnen- und Windschutz.
- Sein vollständig ausgetrocknetes Holz, das keinerlei Reste des giftigen, milchigen Saftes mehr enthält, wird seit der Kolonialzeit zur Herstellung von Möbeln verwendet. Man geht davon aus, dass der Saft durch das Trocknen in der Sonne neutralisiert wird.
Heilmittel und Nahrungsnische
Wie so oft, wenn etwas giftig ist, können Teile des Baumes in der Medizin auch zur Behandlung von Krankheiten eingesetzt werden, wie z.B. als harntreibendes Mittel, gegen Wassersucht und Geschlechtskrankheiten. Außerdem berichtet das Institute of Food and Agricultural Sciences der Universität von Florida (UF|IFAS) von Menschen, die behaupten, gegen den giftigen Saft auf der Haut immun zu sein.
Für einige Tierarten ist der Manzanilla Lebensraum und Nahrungsquelle zugleich. Bestimmten Leguanen, Fledermäusen, einigen Vögeln und auch manchen Krebsen schadet das Gift der Früchte nicht. Somit ist die Samenausbreitung gewährleistet. Der Steinkern der Frucht ist zudem schwimmfähig, wodurch sich der Baum auch über das Wasser verbreiten kann. Er ist deshalb auch häufig in Mangroven zu finden.
Ein spezieller Manzanilla – bekannt wie ein bunter Hund
Hierbei handelt es sich nicht um einen Vierbeiner, sondern vielmehr um einen Achtarmer. Der wohl berühmteste Manzanilla der Insel ist der Oktopusbaum in Westpunt. Diese prägnante Landmarke steht an der Zufahrt zum Playa Piskadó, dem Schildkrötenstrand. Inmitten einer Gruppe von bemalten Manzanillo-Bäumen sticht einer besonders hervor. Seine Wurzeln und der Stamm leuchten Dir rot entgegen, wobei sich am Stammende unten die Augen des Kraken befinden und auf den Wurzeln, an seinen Armen, die Saugnäpfe. Ich würde meinen, es gibt niemand, der auf der Insel lebt und diesen Baum nicht kennt.
Toxische Beziehung
Mittlerweile weißt Du einiges mehr über das Früchtchen und wirst sicher nicht zum Schneewittchen unserer Zeit. Wie Du merkst, geht es uns mit diesem Artikel nicht um Panikmache, sondern viel mehr darum, zu informieren. Hilf mit, brenzlige Situationen mit dem Manzanilla Baum zu vermeiden. Dann geschieht nicht mehr, als dass der Baum samt Warnschild höchstwahrscheinlich auf einem Deiner Erinnerungsfotos landet.
Vielleicht ist Dir schon aufgefallen, dass unsere Fotos unterschiedliche Schilder zeigen, die auf den Strandapfel hinweisen. Das liegt zum einen an den verschiedenen Orten auf der Insel und zum anderen daran, dass die Insel lebt. Nicht nur die Namensschilder an den Stränden, sondern auch die Schilder an den Manzanillas wurden erneuert.
Gut zu wissen ist zudem, dass Du Dich im Falle eines “Apfel Unfalls” an den jeweiligen Security Mitarbeiter am Strand wenden kannst. Am Grote Knip erklärte uns dieser:
“I’m also here to help if a child has eaten an Manzanilla apple.”
Namensgeber Manzanilla
Der Playa Manzalina ist ein kleiner, wenig bekannter Strand in der Nähe von San Juan. Hier finden sich, wie könnte es anders sein, ebenfalls Manzanilla Bäume – daher auch der Strandname. Gleichermaßen hat der Kenepa Baum den Stränden, Kenepa Chiki und Kenepa Grandi seinen Namen verliehen.
Tauchen am Apfelstrand
Bei San Juan liegen insgesamt vier Strände nebeneinander, die da sind von West nach Ost: Playa Chiki, Manzalina, Shon Mosa und Playa Largu. Die beiden mittleren Strände sind die Lieblingsstrände unseres Partners Bryan Horne von Dive Travel Curacao – das hat er uns im Interview verraten. Durch ihre entlegene Lage und Unberührtheit versprühen sie einen ganz besonderen Charme.
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Rechtsverkehr – da wirst Du als Europäer wahrscheinlich aufatmen.
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Bekomm bitte keine Schnappatmung, wenn Du rechts überholt wirst. Das ist auf Curacao bei mehreren Fahrspuren erlaubt und wird auch gemacht.
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Manzanilla Baum
Schneewittchens Strandapfel
Auf Curacao begegnest du zwangsläufig dem Manzanilla bzw. dem Manzanillo-Baum oder auch Manchinelbaum (Hippomane mancinella), der auf Deutsch salopp als Strandapfel bezeichnet wird. Sein spanischer Name ist ‘Manzanilla de la muerte’, was übersetzt ‘Äpfelchen des Todes’ heißt. Hui, das verrät schon ein bisschen was über ihn.😱
Hat Schneewittchen etwa einen Manzanilla Apfel gegessen?
Was wir aus Grimms Märchen kennen, kann mitunter Realität werden. Die Behörden von Curacao warnen ihre Besucher. An fast jedem dieser Art Bäume hängt ein auffälliges Hinweisschild, auf dem in Englisch, Niederländisch (hier identisch zu Deutsch) und Papiamentu steht:
MANZANILLA FRUITS – MANCHINEEL TREES – POISONOUS – GIFTIG – VENENOSO
Das ist auch gut so, denn der Baum aus der Familie der Wolfsmilchgewächse ist in allen Teilen giftig. Er wurde laut einem Wissenschaftsbericht vom Business Insider im Jahre 2011 als giftigster Baum der Welt ins Guinness Buch der Rekorde aufgenommen.
Woher kommt eigentlich dieser Strandapfel?
Der Baum ist in Florida, der Karibik sowie in Zentral- und nördlichen Südamerika heimisch. Das ist auch der Grund dafür, warum wir in Europa wenig bis gar nichts über diesen Baum wissen. Wir ändern das am besten vor Deinem Besuch auf Curacao und geben Dir praktische Reisetipps.
Von Angelina, deren Familie die Tola Eco Family Farm betreibt, haben wir erfahren, dass der Manzanilla Baum kein Baum ist, der zur ursprünglichen Vegetation der Insel Curacao gehört. Zur Zeit der Besatzung wurden Manzanilla Bäume ganz bewusst an den Stränden angepflanzt, um Feinde abzuwehren. Skorbut, die Vitamin C Mangelerscheinung, sowie der Appetit auf frisches Obst nach langen Reisen übers Meer wurden Seeleuten zum Verhängnis. Die europäischen Konquistadoren fanden die Manzanilla Äpfel beim Anlanden an den Stränden, verwechselten sie mit den ihnen bekannten und vergifteten sich daran.
Step by Step
Prinzipiell merke Dir bitte, dass die apfelähnlichen, grün bis gelben Früchte auf gar keinen Fall gegessen werden dürfen. Das Tückische ist, dass der Miniapfel im ersten Moment sogar süß schmeckt, bevor er seine vollständige Wirkung entfaltet. Angefangen von einem scharfen Brennen kann das zu akuter Atemnot und starken Schmerzen führen – im schlimmsten Fall sogar zum Tod. Daher kommt auch die oben bereits erwähnte Bezeichnung Äpfelchen des Todes.
Wenn Du Kleinkinder hast, die “giftig” noch nicht verstehen, solltest Du ganz besonders darauf achten, dass sie diese Äpfel nicht essen. Der Manzanilla produziert seine toxischen Früchte in Massen, weshalb unter ihm auch meist sehr viel Fallobst zu finden ist. Auch barfuß solltest Du besser nicht auf die Früchte treten.
Nichts zum Setzen, Stellen und Legen
Die Bäume haben ziemlich glatte Stämme und verzweigen sich manchmal schon früh, so dass sie Kinder an den Stränden regelrecht zum Klettern einladen. Auch für ein hübsches Foto am Strand bieten sie praktische Sitz- oder Lehnflächen. Doch schon der Kontakt mit dem Stamm kann zu schweren Hautschädigungen führen. Noch nicht einmal das Holz der Bäume eignet sich für ein Lagerfeuer am Strand, da sogar der Rauch reizende, giftige Gase enthalten und vorübergehend blind machen kann.
Nichtsdestotrotz kannst Du den Baum sehr wohl als Sonnenschutz nutzen, wie das auch sehr viele Leute an den Stränden auf Curacao tun.
Sonnenschutz ist nicht gleich Regenschutz
Als wir einmal am Daaibooi Beach von einem kurzen Regenschauer überrascht wurden, suchte ich Schutz unter einem Manzanilla Baum. Der Weg unter das Kiosk Dach oder zum Auto am Parkplatz war in dem Moment zu weit. Ich stand, so erinnere ich mich, keine 10 Sekunden unter dem Baum, als mir eine Inselbewohnerin wild gestikulierend Zeichen machte. Durch den prasselnden Regen verstand ich: “It burns your skin.” Sie zeigte auf den Baum. Na dann, nichts wie weg hier! Auf einmal war es egal, wie nass ich und meine Sachen wurden.
Es ist nämlich so, dass bei Regen, bzw. in Verbindung mit Wasser, die Giftstoffe des Baumes regelrecht heruntergewaschen werden. Zwar verdünnt das Wasser die Giftstoffe, aber sie können trotzdem Blasenbildung auf der Haut und Verbrennungen verursachen.
Oh Mann, wie unbedacht ich war und das, obwohl ich zu dem Zeitpunkt bereits wusste, dass die Äpfel giftig sind. Unzählige Warn- und Verbotsschilder hatte ich gesehen und gelesen. Ich habe einfach in dem Moment nicht mitgedacht. Zum Glück ist mir dank der rechtzeitigen Warnung nichts passiert.
Im Zweifel für den Angeklagten
Tatsächlich gibt es aber auch Gutes über den Manchineel Tree zu berichten. Denn er besitzt durchaus nützliche Eigenschaften:
- Seine Früchte riechen gut, was Dich etwas versöhnlicher stimmen dürfte: Aromatherapie am Strand.😉
- Er wächst auf sandigem, steinigen Boden und verträgt Salzwasser.
- Er ist resistent gegen Trockenheit.
- Sein Wurzelwerk stabilisiert den Untergrund und verhindert damit Erosionen durch Wind und Wasser.
- Sein Blattwerk dient als natürlicher Sonnen- und Windschutz.
- Sein vollständig ausgetrocknetes Holz, das keinerlei Reste des giftigen, milchigen Saftes mehr enthält, wird seit der Kolonialzeit zur Herstellung von Möbeln verwendet. Man geht davon aus, dass der Saft durch das Trocknen in der Sonne neutralisiert wird.
Heilmittel und Nahrungsnische
Wie so oft, wenn etwas giftig ist, können Teile des Baumes in der Medizin auch zur Behandlung von Krankheiten eingesetzt werden, wie z.B. als harntreibendes Mittel, gegen Wassersucht und Geschlechtskrankheiten. Außerdem berichtet das Institute of Food and Agricultural Sciences der Universität von Florida (UF|IFAS) von Menschen, die behaupten, gegen den giftigen Saft auf der Haut immun zu sein.
Für einige Tierarten ist der Manzanilla Lebensraum und Nahrungsquelle zugleich. Bestimmten Leguanen, Fledermäusen, einigen Vögeln und auch manchen Krebsen schadet das Gift der Früchte nicht. Somit ist die Samenausbreitung gewährleistet. Der Steinkern der Frucht ist zudem schwimmfähig, wodurch sich der Baum auch über das Wasser verbreiten kann. Er ist deshalb auch häufig in Mangroven zu finden.
Ein spezieller Manzanilla – bekannt wie ein bunter Hund
Hierbei handelt es sich nicht um einen Vierbeiner, sondern vielmehr um einen Achtarmer. Der wohl berühmteste Manzanilla der Insel ist der Oktopusbaum in Westpunt. Diese prägnante Landmarke steht an der Zufahrt zum Playa Piskadó, dem Schildkrötenstrand. Inmitten einer Gruppe von bemalten Manzanillo-Bäumen sticht einer besonders hervor. Seine Wurzeln und der Stamm leuchten Dir rot entgegen, wobei sich am Stammende unten die Augen des Kraken befinden und auf den Wurzeln, an seinen Armen, die Saugnäpfe. Ich würde meinen, es gibt niemand, der auf der Insel lebt und diesen Baum nicht kennt.
Toxische Beziehung
Mittlerweile weißt Du einiges mehr über das Früchtchen und wirst sicher nicht zum Schneewittchen unserer Zeit. Wie Du merkst, geht es uns mit diesem Artikel nicht um Panikmache, sondern viel mehr darum, zu informieren. Hilf mit, brenzlige Situationen mit dem Manzanilla Baum zu vermeiden. Dann geschieht nicht mehr, als dass der Baum samt Warnschild höchstwahrscheinlich auf einem Deiner Erinnerungsfotos landet.
Vielleicht ist Dir schon aufgefallen, dass unsere Fotos unterschiedliche Schilder zeigen, die auf den Strandapfel hinweisen. Das liegt zum einen an den verschiedenen Orten auf der Insel und zum anderen daran, dass die Insel lebt. Nicht nur die Namensschilder an den Stränden, sondern auch die Schilder an den Manzanillas wurden erneuert.
Gut zu wissen ist zudem, dass Du Dich im Falle eines “Apfel Unfalls” an den jeweiligen Security Mitarbeiter am Strand wenden kannst. Am Grote Knip erklärte uns dieser:
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Namensgeber Manzanilla
Der Playa Manzalina ist ein kleiner, wenig bekannter Strand in der Nähe von San Juan. Hier finden sich, wie könnte es anders sein, ebenfalls Manzanilla Bäume – daher auch der Strandname. Gleichermaßen hat der Kenepa Baum den Stränden, Kenepa Chiki und Kenepa Grandi seinen Namen verliehen.
Tauchen am Apfelstrand
Bei San Juan liegen insgesamt vier Strände nebeneinander, die da sind von West nach Ost: Playa Chiki, Manzalina, Shon Mosa und Playa Largu. Die beiden mittleren Strände sind die Lieblingsstrände unseres Partners Bryan Horne von Dive Travel Curacao – das hat er uns im Interview verraten. Durch ihre entlegene Lage und Unberührtheit versprühen sie einen ganz besonderen Charme.
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Bekomm bitte keine Schnappatmung, wenn Du rechts überholt wirst. Das ist auf Curacao bei mehreren Fahrspuren erlaubt und wird auch gemacht.
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