Kenepa Chiki – Kleiner Knip

Weißer und feiner geht es nicht

Diesen Strand sollten wir eigentlich gar nicht erwähnen und als unsere kleine Karibik-Oase für künftige Besuche erhalten. Zu perfekt ist die Idylle am wohl schönsten Strand in der Karibik, als dass sie vom Massentourismus überrollt und in Beschlag genommen werden sollte.

Alles am Kenepa Chiki ist klein – Kenepa kommt vom Kenepa Baum und chiki heißt klein in der Landessprache Papiamentu. Der Strand ist auch als kleiner Knip bekannt. Die Bucht ist klein, der Parkplatz ist klein und der Strand ist klein, aber oho! Der Sand ist hier so fein und weiß wie Mehl und so weich wie Butter. Ich finde, sandige Füße sehen aus wie panierte Schnitzel, aber Stefan meint, der Vergleich hinkt. Also musst Du es am besten selbst herausfinden.

Füße im schneeweißen Sand sehen aus wie panierte Schnitzel

Füße im schneeweißen Korallensand vom Kenepa Chiki Strand

Sonnenbaden unter weißen Schirmen

Bei unserem ersten Besuch am Kenepa Chiki hatten wir uns einen der weißen Schirme in der ersten Reihe gegönnt. Na ja, eigentlich hätte ich es mir denken können: Äquatornähe, Sonne fast im Zenit, schneeweißer, reflektierender Sand, nah am Wasser und dann noch unter einem weißen Schirm… Nach kurzer Zeit war ich krebsrot. Den meist unsichtbaren Hauptbewohnern des Strandes, den Krebsen, kann das nicht passieren, denn sie sind hier, wie sollte es auch anders sein: weiß! Die weißen Krebse sind vom Sand kaum zu unterscheiden und sehr scheu. Wenn Du Dich ruhig verhältst, kannst Du ihnen dabei zusehen, wie sie sich immer wieder ein- und ausbuddeln.

Tagträumen leicht gemacht

Deine Zeit am Kleinen Knip ist wahrscheinlich begrenzt, da es keine sanitäre Einrichtungen gibt. Das ehemalige Wirtschaftsgebäude, beziehungsweise das, was davon übrig ist, ist leider eine Ruine. Jedoch eine Ruine mit Potential! Beim Blick über die paradiesische Bucht und den Strand komme ich ins Träumen. Die Versuchung ist groß, daheim alles hinter mir zu lassen und mit meinem Mann zusammen einfach auszuwandern: Wir würden den Strandkiosk übernehmen und komplett renovieren. Dann hätten wir vielleicht Gäste wie Dich, die wegen unseres Blogs nach Curacao kommen, könnten uns mit Dir unterhalten und Dir dabei Dushi Drinks und Snacks servieren.

Verkohlt

Du würdest dann vielleicht an einer der Palapas sitzen und Dich wie wir wundern, warum da drüben am Strand nur noch ein verkohlter Stumpen steht. Wir hatten Curacao ein halbes Jahr nicht besucht und meinten uns zu erinnern, dass dort einmal ein Palmwedel bedecktes Sonnenhütchen stand. “Blitzschlag!”, so die Antwort, die wir bekommen haben.

Panoramabild vom Kenepa Chiki (Kleiner Knip) Strand

Als die Sonnenschirme noch weiß waren und rechts ein verkohlter Stumpen stand…

Die Frage nach dem local price

An einem unserer relaxten Nachmittage am Kleinen Knip hat uns eine südamerikanische Touristin nach den Preisen für die Sonnenschirme und Liegen gefragt. Die Dame hat uns wohl für Inselbewohner gehalten, denn nach unserer Antwort fragte sie weiter: “And what’s the local price?” Wir hatten leider nicht das Glück wie sie, kurz darauf bei dem freundlichen Kassierer als Locals durchzugehen. Wenn wir den Sonnenschirm und die Liegen zum local price bekommen hätten, dann hätten wir nur ungefähr die Hälfte bezahlt.

Trotzdem sind auch schon mal ganz um die Gebühr herumgekommen. Ich trug einen gelben Bikini, genau wie die Dame, von der wir die Liege zuvor übernommen hatten. Da bin ich wohl einfach nicht aufgefallen…

Der “local price” auf Curacao ist kein Preis, der irgendwo steht oder der in Stein gemeißelt immer die Hälfte vom angegebenen Preis beträgt. Wenn Du auf Curacao lebst, Land und Leute kennst, die Amtssprachen sprichst und nicht offensichtlich als Tourist auffällst, dann hast Du vielleicht auch mal das Glück, dass Dir jemand einen local price macht. Wie der Name schon sagt, ist der local price der Preis für Locals = Einheimische.

Curacao ist ein eher hochpreisiges Reiseziel, weshalb fast alles ungefähr genau so teuer ist wie bei uns in westeuropäischen Großstädten. Viele Einheimische können sich teure Eintrittspreise, Leih- und Mietgebühren einfach nicht leisten. Deshalb gibt es den local price, allerdings nicht überall und vor allem nicht in Supermärkten oder Geschäften mit Markenware.

Für Dich lautet die Devise deshalb: Erwarte nie den local price und fordere ihn auch nicht ein, sondern freue Dich einfach, wenn Du ihn bekommst!

Chillen und dabei Hunger und Durst stillen

Früher kam zur Verpflegung der Gäste ein Kleinbus mit kühlen Getränken und Curacao Souvenirs an den Kenepa Chiki. Mittlerweile gibt es sozusagen einen “ambulanten” Kiosk. Ganz vorne auf dem Parkplatz steht eine Pergola, die sich in eine Strandbar verwandelt, wenn genug los ist. Ein Anruf beim Hauptbetrieb am großen Bruderstrand Kenepa Grandi genügt. Am Parkplatz hat man zumindest “Edge” Empfang, was zwar dauert, aber besser ist als nichts. Kurz danach rückt ein mobiler Servicetrupp mit mehreren Kühlboxen an, entfacht Feuer am Grill und offeriert Burger & Drinks.

Das sind unsere ganz persönlichen Beobachtungen von Januar und August 2020. Wir haben damalig Burger und die Satéspieße probiert und die waren ausgesprochen lecker.

Ein kühles Blondes

…ist eine andere Bezeichnung für Bier und das geht hier am Strand nicht aus. So etwas wie Brauereibindung gibt es an den Knip Stränden nicht. Wenn beispielsweise das eine Markenbier aus ist, gibt es eben ein anderes, in unserem Fall war es Corona 😉. Das war ebenso lecker und zischte unheimlich bei der Hitze.

Was uns aber unangenehm aufgestoßen ist, war, dass die Bierflaschen mit einigen Strandbesuchern ins Wasser gewandert sind. Es mag vielleicht ein tolles Gefühl sein, in einer Traumbucht bis zur Hüfte im 28 Grad warmen Meer zu stehen und eiskaltes Bier zu trinken, nur haben Bierflaschen und auch Kronkorken im Meer nichts zu suchen. Dafür stehen genügend Abfalltonnen in Parkplatznähe bereit.

Meeresbewohner und Umgebung beobachten

Sauberes Wasser freut die Schildkröten, die hier am Nachmittag auf der rechten Seite der Bucht ganz nah ans Ufer kommen. Der Kleine Knip ist herrlich zum Schnorcheln und beide Buchtseiten bieten eine abwechslungsreiche Unterwasserwelt. Vielleicht ist die rechte Seite etwas attraktiver, da das Licht am Nachmittag hier besser einfällt und mehr zu sehen ist. Am Ende der Bucht, zum offenen Meer hin, hatte ich in der Strömung schon etwas mehr zu paddeln.

Apropos Paddeln: Ende Januar, bei starkem Wind und Wellengang, hatten wir einmal so dermaßen schlechte Sicht beim Schnorcheln, dass wir einander unter Wasser nicht mehr gesehen haben. Wir waren lediglich eine Armlänge voneinander entfernt. Vom Strand her und mit dem Kopf über Wasser, sah das Ganze halb so wild aus. Jedoch kann man durch aufgewirbelte Sedimente unter Wasser leicht die Orientierung verlieren.

Beach Hopping

Auf dem Miniparkplatz hinter dem Strand tut sich tagsüber so einiges. Hier geben sich Offshore Taucher die (Auto-)Klinke in die Hand und das Strandpublikum wechselt häufig. Immer wieder kommen reine Beach Hopper vorbei, die dem Kenepa Chiki nur eine kurze Stippvisite abstatten. Sie steigen aus, laufen ein Mal quer über den Strand, suchen sich eine Stelle für das optimale Selfie und sind genauso schnell wieder weg, wie sie aufgetaucht sind.

Auf diesem Parkplatz kam uns auch schon mal ein Auto mit offenen Fenstern entgegen, aus dem laute, karibische Musik dröhnte. Zwar ist das auf der Insel nichts Ungewöhnliches, aber: Auf der Schulter des Fahrers saß, fröhlich und frei, ein Papagei. Einfach Dushi!

Zeit zu gehen

Ein anderes Mal waren wir als Familie zusammen mit einer Unbekannten und dem Security Mann die Letzten am Strand. Der Playa Kenepa Chiki gehört zu den entlegeneren Stränden und wir wussten, dass er nur bis 17 Uhr bewacht ist. Die Frau aber anscheinend nicht. Ihrer verbrannten Haut nach zu urteilen, war sie gerade frisch auf der Insel angekommen und um 10 vor 5 noch keineswegs in Aufbruchstimmung. Wir wiesen Sie auf das Ende der bewachten Zeit hin und erklärten ihr, dass es nicht ratsam ist, auf Curacao allein an an einem Strand zu bleiben. Als sie das hörte, bedankte sie sich, packte hastig ihre sieben Sachen und brauste noch vor uns mit ihrem Leihwagen davon.

Übrigens freut sich der Security Mitarbeiter immer über ein kleines Trinkgeld. Sein Schutz ist für Strandbesucher kostenlos.

Fazit

Der kleine Knip erfüllt alle Sehnsüchte nach schneeweißem Karibikstrand mit türkisblauem Wasser, den man am liebsten ganz für sich alleine hätte. Unser Geheimtipp!


Update vom letzten Besuch

Sonnenschirme und Palapas

Die von mir beschriebenen, weißen Schirme direkt am Ufer wurden erneuert und sind jetzt bunt – in den wunderschönen Pastellfarben Blau, Orange und Grün.

Der verkohlte Stumpen im oberen Strandabschnitt hat sich vermehrt. Laut Marlon, der für die Sicherheit am Strand zuständig ist, sind das Barbecue Unfälle gewesen. Also eher kein Blitzschlag.

Der Sicherheitsdienst handelt im Auftrag des Curacao Tourist Boards, das damit allen Gästen an Curacaos Traumstränden einen sicheren und unbeschwerten Aufenthalt ermöglicht.

Ich habe Marlon gefragt, ob er weiß, wann die verbrannten Palapas erneuert werden. Die Insel war ja lange im Lockdown und der Tourismus ist zu Beginn der Sommersaison 2021 erst wieder in Schwung gekommen. Marlon weiß es nicht, aber er hat mir erklärt: “No tourists, no Palapas. Many tourists, nuevas Palapas.” Ja, das kann ich sehr gut verstehen und wahrscheinlich war meine Frage auch etwas zu deutsch. Es waren ja auch wirklich genug Sonnenschirme da.

Von der Pergola zur Verpflegung war im Juni 2021 nichts mehr zu sehen – es war aber auch nicht viel los und entsprechend gab es auch keine Drinks und Snacks.

Pay once, get twice!

Endlich hat der sympathische Kassierer einen Namen, denn auch mit ihm konnten wir uns unterhalten. Er heißt Jefferson und ist auf Curacao geboren. Er hat mir den berühmten Kenepa Baum gezeigt, dem die beiden Strände Kenepa Chiki und Kenepa Grandi sowie das Landhaus Kenepa ihren Namen zu verdanken haben.

Jefferson und der Kenepa Baum am Playa Kenepa Chiki

Die enge Verzahnung der beiden nebeneinander gelegenen Strände Kenepa Chiki und Kenepa Grandi hat für Dich als Besucher einen großen Vorteil: Nach dem Motto ‘pay once, get twice’ gelten einmal entrichtete Gebühren für Sonnenschirme und Liegen gleichermaßen als bezahlt für den anderen Strand. Eine super Zusatzinformation und wirklich fair, wie ich finde. Deswegen einfach die Quittung aufheben, wenn Du noch einen Strandwechsel zum anderen Knip planst.

Schnorcheln

Neuerdings verleiht Jefferson auch Schnorchelsets. “Das steht nirgends und ich sehe keine”, sage ich ihm. “Das stimmt”, grinst er und sagt, er biete es jedem Gast beim Kassieren mit an. Die Sets sind in einer abschließbaren Tonne am Strand, auf die er deutet und für die er den Schlüssel hat. Für 10 Dollar kannst Du mit einem ‘Snorkel-Set on Demand’ die schöne Unterwasserwelt erkunden, falls Du keine eigene Schnorchelausrüstung dabei hast.

Jefferson hat mir obendrein erlaubt, ihn zu fotografieren. Ich feiere seine Sonnenbrille – so cool! Habe nur leider verpennt, ihn zu fragen, wo er sie her hat. Jetzt muss ich bis zum nächsten Curacao-Trip warten und freue mich schon auf ein Wiedersehen, denn er war so lieb und hilfsbereit.

Must see

Unser Beach Review vom Kenepa Chiki im Juni 2021 kannst du Dir auf YouTube live und in Farbe ansehen. Der Beach und die Bucht sind aus allen erdenklichen Perspektiven zu sehen, Marlon kommt zu Wort und auch Jefferson huscht einmal quer durchs Bild.

Tauchen

Tauchen am Kenepa Chiki bedeutet „Shore Diving“. Eine Tauchbasis gibt es an diesem idyllischen Strand nicht. Du bringst Dein Equipment mit, steigst mit Deinem Buddy ins Wasser und Ihr erkundet die Bucht und die Riffkante selbst. Equipment bzw. Tanks (auch Nitro) bekommt Ihr auf Curacao bei fast allen Tauchbasen.

Im Flachwasser (ca. 5m) tauchst Du direkt vom Strand aus bis zum Drop-Off am Ende der Bucht. Es erwartet Dich eine wunderschöne Vielfalt an Biodiversität: Gorgonien, Orangenschalenkorallen, Schwärme von Fingerlingen und einige kleine Höhlen.

Maikes Highlights unter Wasser waren Schildkröten und ein Wahoo. Sie hat am Kenepa Chiki sogar schon einmal Thunfische gesichtet. Sie ist ein wenig erschrocken, da die Dinger ja doch ganz schön groß sind. Außerdem ist sie immer wieder fasziniert von den schlauen Squids, die uns Auge in Auge beobachten und synchron miteinander interagieren.

Im nachfolgenen Video unseres Partners divecuracao.info bekommst Du einen ersten Eindruck von der faszinierenden Unterwasserwelt am Kenepa Chiki (Kleiner Knip). Viel Spaß! Du magst lieber lesen? Hier geht es zum Artikel „Dive in at Playa Kenepa Chiki“ auf divecuracao.info.

 


Update November 2024

Laut einem Beitrag des Curacao Chronicle vom 30. Oktober, wird sich die ‘Toiletten Lage’ am Kleinen Knip demnächst ändern. Über neun Wochen hinweg sollen Sanitäranlagen am Strand installiert werden. Mehr dazu kannst Du in unserer News vom 01.11.2024 erfahren.

Geöffnet

10:00 bis 17:00 Uhr

Parkplatz

kostenlos, direkt am Strand

Security

ja

Toiletten

demnächst

Dusche

nein

Kiosk

nein

Tauchbasis

nein

Maike, unsere gelernte Journalistin, fühlt sich am wohlsten, wenn ihre Füße abwechselnd im warmen Karibiksand und im türkisen Meer paddeln - über und unter Wasser. Ihr geschultes Auge entdeckt für Euch all die Kleinigkeiten am Weges- oder Riffrand, die den Unterschied machen.

Luft auf ein kleines Quiz? Wir haben 100+ kurzweilige Fragen rund um Curacao zusammengestellt. Viel Spaß beim Rätseln!

  • Quizfrage

    Was ist oder bedeutet Moro?

    Antwort

    Moro ist eine Beilage in der lokalen Küche von Curacao. Es handelt sich hierbei um gekochten Reis mit einer kleinen Menge an Bohnen.

    Mòro oder Mòro Mòro wird aber auch synonym für “Bon dia” als Grußformel benutzt, vornehmlich von älteren Leuten. Beides heißt auf Papiamentu Guten Morgen/Guten Tag und hat seinen Ursprung in Afrikaans, vergleichbar etwa mit dem norddeutschen Moin.

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Den Strand, die Sonne und das Meer satt? Hunger? Surf doch mal rüber in unsere Rubrik Restaurants & Bars. Du suchst ein anderes Urlaubsprogramm? Lifestyle und Shopping bieten Dir zahlreiche Anregungen. Entdecke die Natur oder folge einem Geheimtipp (Pssst!). Tipps für ein gelungenes Chillen op de Antillen gibt es unter Relaxed Reisen.

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Kenepa Chiki – Kleiner Knip

Weißer und feiner geht es nicht

Diesen Strand sollten wir eigentlich gar nicht erwähnen und als unsere kleine Karibik-Oase für künftige Besuche erhalten. Zu perfekt ist die Idylle am wohl schönsten Strand in der Karibik, als dass sie vom Massentourismus überrollt und in Beschlag genommen werden sollte.

Alles am Kenepa Chiki ist klein – Kenepa kommt vom Kenepa Baum und chiki heißt klein in der Landessprache Papiamentu. Der Strand ist auch als kleiner Knip bekannt. Die Bucht ist klein, der Parkplatz ist klein und der Strand ist klein, aber oho! Der Sand ist hier so fein und weiß wie Mehl und so weich wie Butter. Ich finde, sandige Füße sehen aus wie panierte Schnitzel, aber Stefan meint, der Vergleich hinkt. Also musst Du es am besten selbst herausfinden.

Füße im schneeweißen Sand sehen aus wie panierte Schnitzel

Füße im schneeweißen Korallensand vom Kenepa Chiki Strand

Sonnenbaden unter weißen Schirmen

Bei unserem ersten Besuch am Kenepa Chiki hatten wir uns einen der weißen Schirme in der ersten Reihe gegönnt. Na ja, eigentlich hätte ich es mir denken können: Äquatornähe, Sonne fast im Zenit, schneeweißer, reflektierender Sand, nah am Wasser und dann noch unter einem weißen Schirm… Nach kurzer Zeit war ich krebsrot. Den meist unsichtbaren Hauptbewohnern des Strandes, den Krebsen, kann das nicht passieren, denn sie sind hier, wie sollte es auch anders sein: weiß! Die weißen Krebse sind vom Sand kaum zu unterscheiden und sehr scheu. Wenn Du Dich ruhig verhältst, kannst Du ihnen dabei zusehen, wie sie sich immer wieder ein- und ausbuddeln.

Tagträumen leicht gemacht

Deine Zeit am Kleinen Knip ist wahrscheinlich begrenzt, da es keine sanitäre Einrichtungen gibt. Das ehemalige Wirtschaftsgebäude, beziehungsweise das, was davon übrig ist, ist leider eine Ruine. Jedoch eine Ruine mit Potential! Beim Blick über die paradiesische Bucht und den Strand komme ich ins Träumen. Die Versuchung ist groß, daheim alles hinter mir zu lassen und mit meinem Mann zusammen einfach auszuwandern: Wir würden den Strandkiosk übernehmen und komplett renovieren. Dann hätten wir vielleicht Gäste wie Dich, die wegen unseres Blogs nach Curacao kommen, könnten uns mit Dir unterhalten und Dir dabei Dushi Drinks und Snacks servieren.

Verkohlt

Du würdest dann vielleicht an einer der Palapas sitzen und Dich wie wir wundern, warum da drüben am Strand nur noch ein verkohlter Stumpen steht. Wir hatten Curacao ein halbes Jahr nicht besucht und meinten uns zu erinnern, dass dort einmal ein Palmwedel bedecktes Sonnenhütchen stand. “Blitzschlag!”, so die Antwort, die wir bekommen haben.

Panoramabild vom Kenepa Chiki (Kleiner Knip) Strand

Als die Sonnenschirme noch weiß waren und rechts ein verkohlter Stumpen stand…

Die Frage nach dem local price

An einem unserer relaxten Nachmittage am Kleinen Knip hat uns eine südamerikanische Touristin nach den Preisen für die Sonnenschirme und Liegen gefragt. Die Dame hat uns wohl für Inselbewohner gehalten, denn nach unserer Antwort fragte sie weiter: “And what’s the local price?” Wir hatten leider nicht das Glück wie sie, kurz darauf bei dem freundlichen Kassierer als Locals durchzugehen. Wenn wir den Sonnenschirm und die Liegen zum local price bekommen hätten, dann hätten wir nur ungefähr die Hälfte bezahlt.

Trotzdem sind auch schon mal ganz um die Gebühr herumgekommen. Ich trug einen gelben Bikini, genau wie die Dame, von der wir die Liege zuvor übernommen hatten. Da bin ich wohl einfach nicht aufgefallen…

Der “local price” auf Curacao ist kein Preis, der irgendwo steht oder der in Stein gemeißelt immer die Hälfte vom angegebenen Preis beträgt. Wenn Du auf Curacao lebst, Land und Leute kennst, die Amtssprachen sprichst und nicht offensichtlich als Tourist auffällst, dann hast Du vielleicht auch mal das Glück, dass Dir jemand einen local price macht. Wie der Name schon sagt, ist der local price der Preis für Locals = Einheimische.

Curacao ist ein eher hochpreisiges Reiseziel, weshalb fast alles ungefähr genau so teuer ist wie bei uns in westeuropäischen Großstädten. Viele Einheimische können sich teure Eintrittspreise, Leih- und Mietgebühren einfach nicht leisten. Deshalb gibt es den local price, allerdings nicht überall und vor allem nicht in Supermärkten oder Geschäften mit Markenware.

Für Dich lautet die Devise deshalb: Erwarte nie den local price und fordere ihn auch nicht ein, sondern freue Dich einfach, wenn Du ihn bekommst!

Chillen und dabei Hunger und Durst stillen

Früher kam zur Verpflegung der Gäste ein Kleinbus mit kühlen Getränken und Curacao Souvenirs an den Kenepa Chiki. Mittlerweile gibt es sozusagen einen “ambulanten” Kiosk. Ganz vorne auf dem Parkplatz steht eine Pergola, die sich in eine Strandbar verwandelt, wenn genug los ist. Ein Anruf beim Hauptbetrieb am großen Bruderstrand Kenepa Grandi genügt. Am Parkplatz hat man zumindest “Edge” Empfang, was zwar dauert, aber besser ist als nichts. Kurz danach rückt ein mobiler Servicetrupp mit mehreren Kühlboxen an, entfacht Feuer am Grill und offeriert Burger & Drinks.

Das sind unsere ganz persönlichen Beobachtungen von Januar und August 2020. Wir haben damalig Burger und die Satéspieße probiert und die waren ausgesprochen lecker.

Ein kühles Blondes

…ist eine andere Bezeichnung für Bier und das geht hier am Strand nicht aus. So etwas wie Brauereibindung gibt es an den Knip Stränden nicht. Wenn beispielsweise das eine Markenbier aus ist, gibt es eben ein anderes, in unserem Fall war es Corona 😉. Das war ebenso lecker und zischte unheimlich bei der Hitze.

Was uns aber unangenehm aufgestoßen ist, war, dass die Bierflaschen mit einigen Strandbesuchern ins Wasser gewandert sind. Es mag vielleicht ein tolles Gefühl sein, in einer Traumbucht bis zur Hüfte im 28 Grad warmen Meer zu stehen und eiskaltes Bier zu trinken, nur haben Bierflaschen und auch Kronkorken im Meer nichts zu suchen. Dafür stehen genügend Abfalltonnen in Parkplatznähe bereit.

Meeresbewohner und Umgebung beobachten

Sauberes Wasser freut die Schildkröten, die hier am Nachmittag auf der rechten Seite der Bucht ganz nah ans Ufer kommen. Der Kleine Knip ist herrlich zum Schnorcheln und beide Buchtseiten bieten eine abwechslungsreiche Unterwasserwelt. Vielleicht ist die rechte Seite etwas attraktiver, da das Licht am Nachmittag hier besser einfällt und mehr zu sehen ist. Am Ende der Bucht, zum offenen Meer hin, hatte ich in der Strömung schon etwas mehr zu paddeln.

Apropos Paddeln: Ende Januar, bei starkem Wind und Wellengang, hatten wir einmal so dermaßen schlechte Sicht beim Schnorcheln, dass wir einander unter Wasser nicht mehr gesehen haben. Wir waren lediglich eine Armlänge voneinander entfernt. Vom Strand her und mit dem Kopf über Wasser, sah das Ganze halb so wild aus. Jedoch kann man durch aufgewirbelte Sedimente unter Wasser leicht die Orientierung verlieren.

Beach Hopping

Auf dem Miniparkplatz hinter dem Strand tut sich tagsüber so einiges. Hier geben sich Offshore Taucher die (Auto-)Klinke in die Hand und das Strandpublikum wechselt häufig. Immer wieder kommen reine Beach Hopper vorbei, die dem Kenepa Chiki nur eine kurze Stippvisite abstatten. Sie steigen aus, laufen ein Mal quer über den Strand, suchen sich eine Stelle für das optimale Selfie und sind genauso schnell wieder weg, wie sie aufgetaucht sind.

Auf diesem Parkplatz kam uns auch schon mal ein Auto mit offenen Fenstern entgegen, aus dem laute, karibische Musik dröhnte. Zwar ist das auf der Insel nichts Ungewöhnliches, aber: Auf der Schulter des Fahrers saß, fröhlich und frei, ein Papagei. Einfach Dushi!

Zeit zu gehen

Ein anderes Mal waren wir als Familie zusammen mit einer Unbekannten und dem Security Mann die Letzten am Strand. Der Playa Kenepa Chiki gehört zu den entlegeneren Stränden und wir wussten, dass er nur bis 17 Uhr bewacht ist. Die Frau aber anscheinend nicht. Ihrer verbrannten Haut nach zu urteilen, war sie gerade frisch auf der Insel angekommen und um 10 vor 5 noch keineswegs in Aufbruchstimmung. Wir wiesen Sie auf das Ende der bewachten Zeit hin und erklärten ihr, dass es nicht ratsam ist, auf Curacao allein an an einem Strand zu bleiben. Als sie das hörte, bedankte sie sich, packte hastig ihre sieben Sachen und brauste noch vor uns mit ihrem Leihwagen davon.

Übrigens freut sich der Security Mitarbeiter immer über ein kleines Trinkgeld. Sein Schutz ist für Strandbesucher kostenlos.

Fazit

Der kleine Knip erfüllt alle Sehnsüchte nach schneeweißem Karibikstrand mit türkisblauem Wasser, den man am liebsten ganz für sich alleine hätte. Unser Geheimtipp!


Update vom letzten Besuch

Sonnenschirme und Palapas

Die von mir beschriebenen, weißen Schirme direkt am Ufer wurden erneuert und sind jetzt bunt – in den wunderschönen Pastellfarben Blau, Orange und Grün.

Der verkohlte Stumpen im oberen Strandabschnitt hat sich vermehrt. Laut Marlon, der für die Sicherheit am Strand zuständig ist, sind das Barbecue Unfälle gewesen. Also eher kein Blitzschlag.

Der Sicherheitsdienst handelt im Auftrag des Curacao Tourist Boards, das damit allen Gästen an Curacaos Traumstränden einen sicheren und unbeschwerten Aufenthalt ermöglicht.

Ich habe Marlon gefragt, ob er weiß, wann die verbrannten Palapas erneuert werden. Die Insel war ja lange im Lockdown und der Tourismus ist zu Beginn der Sommersaison 2021 erst wieder in Schwung gekommen. Marlon weiß es nicht, aber er hat mir erklärt: “No tourists, no Palapas. Many tourists, nuevas Palapas.” Ja, das kann ich sehr gut verstehen und wahrscheinlich war meine Frage auch etwas zu deutsch. Es waren ja auch wirklich genug Sonnenschirme da.

Von der Pergola zur Verpflegung war im Juni 2021 nichts mehr zu sehen – es war aber auch nicht viel los und entsprechend gab es auch keine Drinks und Snacks.

Pay once, get twice!

Endlich hat der sympathische Kassierer einen Namen, denn auch mit ihm konnten wir uns unterhalten. Er heißt Jefferson und ist auf Curacao geboren. Er hat mir den berühmten Kenepa Baum gezeigt, dem die beiden Strände Kenepa Chiki und Kenepa Grandi sowie das Landhaus Kenepa ihren Namen zu verdanken haben.

Jefferson und der Kenepa Baum am Playa Kenepa Chiki

Die enge Verzahnung der beiden nebeneinander gelegenen Strände Kenepa Chiki und Kenepa Grandi hat für Dich als Besucher einen großen Vorteil: Nach dem Motto ‘pay once, get twice’ gelten einmal entrichtete Gebühren für Sonnenschirme und Liegen gleichermaßen als bezahlt für den anderen Strand. Eine super Zusatzinformation und wirklich fair, wie ich finde. Deswegen einfach die Quittung aufheben, wenn Du noch einen Strandwechsel zum anderen Knip planst.

Schnorcheln

Neuerdings verleiht Jefferson auch Schnorchelsets. “Das steht nirgends und ich sehe keine”, sage ich ihm. “Das stimmt”, grinst er und sagt, er biete es jedem Gast beim Kassieren mit an. Die Sets sind in einer abschließbaren Tonne am Strand, auf die er deutet und für die er den Schlüssel hat. Für 10 Dollar kannst Du mit einem ‘Snorkel-Set on Demand’ die schöne Unterwasserwelt erkunden, falls Du keine eigene Schnorchelausrüstung dabei hast.

Jefferson hat mir obendrein erlaubt, ihn zu fotografieren. Ich feiere seine Sonnenbrille – so cool! Habe nur leider verpennt, ihn zu fragen, wo er sie her hat. Jetzt muss ich bis zum nächsten Curacao-Trip warten und freue mich schon auf ein Wiedersehen, denn er war so lieb und hilfsbereit.

Must see

Unser Beach Review vom Kenepa Chiki im Juni 2021 kannst du Dir auf YouTube live und in Farbe ansehen. Der Beach und die Bucht sind aus allen erdenklichen Perspektiven zu sehen, Marlon kommt zu Wort und auch Jefferson huscht einmal quer durchs Bild.

Tauchen

Tauchen am Kenepa Chiki bedeutet „Shore Diving“. Eine Tauchbasis gibt es an diesem idyllischen Strand nicht. Du bringst Dein Equipment mit, steigst mit Deinem Buddy ins Wasser und Ihr erkundet die Bucht und die Riffkante selbst. Equipment bzw. Tanks (auch Nitro) bekommt Ihr auf Curacao bei fast allen Tauchbasen.

Im Flachwasser (ca. 5m) tauchst Du direkt vom Strand aus bis zum Drop-Off am Ende der Bucht. Es erwartet Dich eine wunderschöne Vielfalt an Biodiversität: Gorgonien, Orangenschalenkorallen, Schwärme von Fingerlingen und einige kleine Höhlen.

Maikes Highlights unter Wasser waren Schildkröten und ein Wahoo. Sie hat am Kenepa Chiki sogar schon einmal Thunfische gesichtet. Sie ist ein wenig erschrocken, da die Dinger ja doch ganz schön groß sind. Außerdem ist sie immer wieder fasziniert von den schlauen Squids, die uns Auge in Auge beobachten und synchron miteinander interagieren.

Im nachfolgenen Video unseres Partners divecuracao.info bekommst Du einen ersten Eindruck von der faszinierenden Unterwasserwelt am Kenepa Chiki (Kleiner Knip). Viel Spaß! Du magst lieber lesen? Hier geht es zum Artikel „Dive in at Playa Kenepa Chiki“ auf divecuracao.info.

 


Update November 2024

Laut einem Beitrag des Curacao Chronicle vom 30. Oktober, wird sich die ‘Toiletten Lage’ am Kleinen Knip demnächst ändern. Über neun Wochen hinweg sollen Sanitäranlagen am Strand installiert werden. Mehr dazu kannst Du in unserer News vom 01.11.2024 erfahren.

Maike, unsere gelernte Journalistin, fühlt sich am wohlsten, wenn ihre Füße abwechselnd im warmen Karibiksand und im türkisen Meer paddeln - über und unter Wasser. Ihr geschultes Auge entdeckt für Euch all die Kleinigkeiten am Weges- oder Riffrand, die den Unterschied machen.

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Security

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demnächst

Dusche

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Kiosk

nein

Tauchbasis

nein

  • Quizfrage

    Was ist oder bedeutet Moro?

    Antwort

    Moro ist eine Beilage in der lokalen Küche von Curacao. Es handelt sich hierbei um gekochten Reis mit einer kleinen Menge an Bohnen.

    Mòro oder Mòro Mòro wird aber auch synonym für “Bon dia” als Grußformel benutzt, vornehmlich von älteren Leuten. Beides heißt auf Papiamentu Guten Morgen/Guten Tag und hat seinen Ursprung in Afrikaans, vergleichbar etwa mit dem norddeutschen Moin.

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Kenepa Chiki – Kleiner Knip

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Alles am Kenepa Chiki ist klein – Kenepa kommt vom Kenepa Baum und chiki heißt klein in der Landessprache Papiamentu. Der Strand ist auch als kleiner Knip bekannt. Die Bucht ist klein, der Parkplatz ist klein und der Strand ist klein, aber oho! Der Sand ist hier so fein und weiß wie Mehl und so weich wie Butter. Ich finde, sandige Füße sehen aus wie panierte Schnitzel, aber Stefan meint, der Vergleich hinkt. Also musst Du es am besten selbst herausfinden.

Füße im schneeweißen Sand sehen aus wie panierte Schnitzel

Füße im schneeweißen Korallensand vom Kenepa Chiki Strand

Sonnenbaden unter weißen Schirmen

Bei unserem ersten Besuch am Kenepa Chiki hatten wir uns einen der weißen Schirme in der ersten Reihe gegönnt. Na ja, eigentlich hätte ich es mir denken können: Äquatornähe, Sonne fast im Zenit, schneeweißer, reflektierender Sand, nah am Wasser und dann noch unter einem weißen Schirm… Nach kurzer Zeit war ich krebsrot. Den meist unsichtbaren Hauptbewohnern des Strandes, den Krebsen, kann das nicht passieren, denn sie sind hier, wie sollte es auch anders sein: weiß! Die weißen Krebse sind vom Sand kaum zu unterscheiden und sehr scheu. Wenn Du Dich ruhig verhältst, kannst Du ihnen dabei zusehen, wie sie sich immer wieder ein- und ausbuddeln.

Tagträumen leicht gemacht

Deine Zeit am Kleinen Knip ist wahrscheinlich begrenzt, da es keine sanitäre Einrichtungen gibt. Das ehemalige Wirtschaftsgebäude, beziehungsweise das, was davon übrig ist, ist leider eine Ruine. Jedoch eine Ruine mit Potential! Beim Blick über die paradiesische Bucht und den Strand komme ich ins Träumen. Die Versuchung ist groß, daheim alles hinter mir zu lassen und mit meinem Mann zusammen einfach auszuwandern: Wir würden den Strandkiosk übernehmen und komplett renovieren. Dann hätten wir vielleicht Gäste wie Dich, die wegen unseres Blogs nach Curacao kommen, könnten uns mit Dir unterhalten und Dir dabei Dushi Drinks und Snacks servieren.

Verkohlt

Du würdest dann vielleicht an einer der Palapas sitzen und Dich wie wir wundern, warum da drüben am Strand nur noch ein verkohlter Stumpen steht. Wir hatten Curacao ein halbes Jahr nicht besucht und meinten uns zu erinnern, dass dort einmal ein Palmwedel bedecktes Sonnenhütchen stand. “Blitzschlag!”, so die Antwort, die wir bekommen haben.

Panoramabild vom Kenepa Chiki (Kleiner Knip) Strand

Als die Sonnenschirme noch weiß waren und rechts ein verkohlter Stumpen stand…

Die Frage nach dem local price

An einem unserer relaxten Nachmittage am Kleinen Knip hat uns eine südamerikanische Touristin nach den Preisen für die Sonnenschirme und Liegen gefragt. Die Dame hat uns wohl für Inselbewohner gehalten, denn nach unserer Antwort fragte sie weiter: “And what’s the local price?” Wir hatten leider nicht das Glück wie sie, kurz darauf bei dem freundlichen Kassierer als Locals durchzugehen. Wenn wir den Sonnenschirm und die Liegen zum local price bekommen hätten, dann hätten wir nur ungefähr die Hälfte bezahlt.

Trotzdem sind auch schon mal ganz um die Gebühr herumgekommen. Ich trug einen gelben Bikini, genau wie die Dame, von der wir die Liege zuvor übernommen hatten. Da bin ich wohl einfach nicht aufgefallen…

Der “local price” auf Curacao ist kein Preis, der irgendwo steht oder der in Stein gemeißelt immer die Hälfte vom angegebenen Preis beträgt. Wenn Du auf Curacao lebst, Land und Leute kennst, die Amtssprachen sprichst und nicht offensichtlich als Tourist auffällst, dann hast Du vielleicht auch mal das Glück, dass Dir jemand einen local price macht. Wie der Name schon sagt, ist der local price der Preis für Locals = Einheimische.

Curacao ist ein eher hochpreisiges Reiseziel, weshalb fast alles ungefähr genau so teuer ist wie bei uns in westeuropäischen Großstädten. Viele Einheimische können sich teure Eintrittspreise, Leih- und Mietgebühren einfach nicht leisten. Deshalb gibt es den local price, allerdings nicht überall und vor allem nicht in Supermärkten oder Geschäften mit Markenware.

Für Dich lautet die Devise deshalb: Erwarte nie den local price und fordere ihn auch nicht ein, sondern freue Dich einfach, wenn Du ihn bekommst!

Chillen und dabei Hunger und Durst stillen

Früher kam zur Verpflegung der Gäste ein Kleinbus mit kühlen Getränken und Curacao Souvenirs an den Kenepa Chiki. Mittlerweile gibt es sozusagen einen “ambulanten” Kiosk. Ganz vorne auf dem Parkplatz steht eine Pergola, die sich in eine Strandbar verwandelt, wenn genug los ist. Ein Anruf beim Hauptbetrieb am großen Bruderstrand Kenepa Grandi genügt. Am Parkplatz hat man zumindest “Edge” Empfang, was zwar dauert, aber besser ist als nichts. Kurz danach rückt ein mobiler Servicetrupp mit mehreren Kühlboxen an, entfacht Feuer am Grill und offeriert Burger & Drinks.

Das sind unsere ganz persönlichen Beobachtungen von Januar und August 2020. Wir haben damalig Burger und die Satéspieße probiert und die waren ausgesprochen lecker.

Ein kühles Blondes

…ist eine andere Bezeichnung für Bier und das geht hier am Strand nicht aus. So etwas wie Brauereibindung gibt es an den Knip Stränden nicht. Wenn beispielsweise das eine Markenbier aus ist, gibt es eben ein anderes, in unserem Fall war es Corona 😉. Das war ebenso lecker und zischte unheimlich bei der Hitze.

Was uns aber unangenehm aufgestoßen ist, war, dass die Bierflaschen mit einigen Strandbesuchern ins Wasser gewandert sind. Es mag vielleicht ein tolles Gefühl sein, in einer Traumbucht bis zur Hüfte im 28 Grad warmen Meer zu stehen und eiskaltes Bier zu trinken, nur haben Bierflaschen und auch Kronkorken im Meer nichts zu suchen. Dafür stehen genügend Abfalltonnen in Parkplatznähe bereit.

Meeresbewohner und Umgebung beobachten

Sauberes Wasser freut die Schildkröten, die hier am Nachmittag auf der rechten Seite der Bucht ganz nah ans Ufer kommen. Der Kleine Knip ist herrlich zum Schnorcheln und beide Buchtseiten bieten eine abwechslungsreiche Unterwasserwelt. Vielleicht ist die rechte Seite etwas attraktiver, da das Licht am Nachmittag hier besser einfällt und mehr zu sehen ist. Am Ende der Bucht, zum offenen Meer hin, hatte ich in der Strömung schon etwas mehr zu paddeln.

Apropos Paddeln: Ende Januar, bei starkem Wind und Wellengang, hatten wir einmal so dermaßen schlechte Sicht beim Schnorcheln, dass wir einander unter Wasser nicht mehr gesehen haben. Wir waren lediglich eine Armlänge voneinander entfernt. Vom Strand her und mit dem Kopf über Wasser, sah das Ganze halb so wild aus. Jedoch kann man durch aufgewirbelte Sedimente unter Wasser leicht die Orientierung verlieren.

Beach Hopping

Auf dem Miniparkplatz hinter dem Strand tut sich tagsüber so einiges. Hier geben sich Offshore Taucher die (Auto-)Klinke in die Hand und das Strandpublikum wechselt häufig. Immer wieder kommen reine Beach Hopper vorbei, die dem Kenepa Chiki nur eine kurze Stippvisite abstatten. Sie steigen aus, laufen ein Mal quer über den Strand, suchen sich eine Stelle für das optimale Selfie und sind genauso schnell wieder weg, wie sie aufgetaucht sind.

Auf diesem Parkplatz kam uns auch schon mal ein Auto mit offenen Fenstern entgegen, aus dem laute, karibische Musik dröhnte. Zwar ist das auf der Insel nichts Ungewöhnliches, aber: Auf der Schulter des Fahrers saß, fröhlich und frei, ein Papagei. Einfach Dushi!

Zeit zu gehen

Ein anderes Mal waren wir als Familie zusammen mit einer Unbekannten und dem Security Mann die Letzten am Strand. Der Playa Kenepa Chiki gehört zu den entlegeneren Stränden und wir wussten, dass er nur bis 17 Uhr bewacht ist. Die Frau aber anscheinend nicht. Ihrer verbrannten Haut nach zu urteilen, war sie gerade frisch auf der Insel angekommen und um 10 vor 5 noch keineswegs in Aufbruchstimmung. Wir wiesen Sie auf das Ende der bewachten Zeit hin und erklärten ihr, dass es nicht ratsam ist, auf Curacao allein an an einem Strand zu bleiben. Als sie das hörte, bedankte sie sich, packte hastig ihre sieben Sachen und brauste noch vor uns mit ihrem Leihwagen davon.

Übrigens freut sich der Security Mitarbeiter immer über ein kleines Trinkgeld. Sein Schutz ist für Strandbesucher kostenlos.

Fazit

Der kleine Knip erfüllt alle Sehnsüchte nach schneeweißem Karibikstrand mit türkisblauem Wasser, den man am liebsten ganz für sich alleine hätte. Unser Geheimtipp!


Update vom letzten Besuch

Sonnenschirme und Palapas

Die von mir beschriebenen, weißen Schirme direkt am Ufer wurden erneuert und sind jetzt bunt – in den wunderschönen Pastellfarben Blau, Orange und Grün.

Der verkohlte Stumpen im oberen Strandabschnitt hat sich vermehrt. Laut Marlon, der für die Sicherheit am Strand zuständig ist, sind das Barbecue Unfälle gewesen. Also eher kein Blitzschlag.

Der Sicherheitsdienst handelt im Auftrag des Curacao Tourist Boards, das damit allen Gästen an Curacaos Traumstränden einen sicheren und unbeschwerten Aufenthalt ermöglicht.

Ich habe Marlon gefragt, ob er weiß, wann die verbrannten Palapas erneuert werden. Die Insel war ja lange im Lockdown und der Tourismus ist zu Beginn der Sommersaison 2021 erst wieder in Schwung gekommen. Marlon weiß es nicht, aber er hat mir erklärt: “No tourists, no Palapas. Many tourists, nuevas Palapas.” Ja, das kann ich sehr gut verstehen und wahrscheinlich war meine Frage auch etwas zu deutsch. Es waren ja auch wirklich genug Sonnenschirme da.

Von der Pergola zur Verpflegung war im Juni 2021 nichts mehr zu sehen – es war aber auch nicht viel los und entsprechend gab es auch keine Drinks und Snacks.

Pay once, get twice!

Endlich hat der sympathische Kassierer einen Namen, denn auch mit ihm konnten wir uns unterhalten. Er heißt Jefferson und ist auf Curacao geboren. Er hat mir den berühmten Kenepa Baum gezeigt, dem die beiden Strände Kenepa Chiki und Kenepa Grandi sowie das Landhaus Kenepa ihren Namen zu verdanken haben.

Jefferson und der Kenepa Baum am Playa Kenepa Chiki

Die enge Verzahnung der beiden nebeneinander gelegenen Strände Kenepa Chiki und Kenepa Grandi hat für Dich als Besucher einen großen Vorteil: Nach dem Motto ‘pay once, get twice’ gelten einmal entrichtete Gebühren für Sonnenschirme und Liegen gleichermaßen als bezahlt für den anderen Strand. Eine super Zusatzinformation und wirklich fair, wie ich finde. Deswegen einfach die Quittung aufheben, wenn Du noch einen Strandwechsel zum anderen Knip planst.

Schnorcheln

Neuerdings verleiht Jefferson auch Schnorchelsets. “Das steht nirgends und ich sehe keine”, sage ich ihm. “Das stimmt”, grinst er und sagt, er biete es jedem Gast beim Kassieren mit an. Die Sets sind in einer abschließbaren Tonne am Strand, auf die er deutet und für die er den Schlüssel hat. Für 10 Dollar kannst Du mit einem ‘Snorkel-Set on Demand’ die schöne Unterwasserwelt erkunden, falls Du keine eigene Schnorchelausrüstung dabei hast.

Jefferson hat mir obendrein erlaubt, ihn zu fotografieren. Ich feiere seine Sonnenbrille – so cool! Habe nur leider verpennt, ihn zu fragen, wo er sie her hat. Jetzt muss ich bis zum nächsten Curacao-Trip warten und freue mich schon auf ein Wiedersehen, denn er war so lieb und hilfsbereit.

Must see

Unser Beach Review vom Kenepa Chiki im Juni 2021 kannst du Dir auf YouTube live und in Farbe ansehen. Der Beach und die Bucht sind aus allen erdenklichen Perspektiven zu sehen, Marlon kommt zu Wort und auch Jefferson huscht einmal quer durchs Bild.

Tauchen

Tauchen am Kenepa Chiki bedeutet „Shore Diving“. Eine Tauchbasis gibt es an diesem idyllischen Strand nicht. Du bringst Dein Equipment mit, steigst mit Deinem Buddy ins Wasser und Ihr erkundet die Bucht und die Riffkante selbst. Equipment bzw. Tanks (auch Nitro) bekommt Ihr auf Curacao bei fast allen Tauchbasen.

Im Flachwasser (ca. 5m) tauchst Du direkt vom Strand aus bis zum Drop-Off am Ende der Bucht. Es erwartet Dich eine wunderschöne Vielfalt an Biodiversität: Gorgonien, Orangenschalenkorallen, Schwärme von Fingerlingen und einige kleine Höhlen.

Maikes Highlights unter Wasser waren Schildkröten und ein Wahoo. Sie hat am Kenepa Chiki sogar schon einmal Thunfische gesichtet. Sie ist ein wenig erschrocken, da die Dinger ja doch ganz schön groß sind. Außerdem ist sie immer wieder fasziniert von den schlauen Squids, die uns Auge in Auge beobachten und synchron miteinander interagieren.

Im nachfolgenen Video unseres Partners divecuracao.info bekommst Du einen ersten Eindruck von der faszinierenden Unterwasserwelt am Kenepa Chiki (Kleiner Knip). Viel Spaß! Du magst lieber lesen? Hier geht es zum Artikel „Dive in at Playa Kenepa Chiki“ auf divecuracao.info.

 


Update November 2024

Laut einem Beitrag des Curacao Chronicle vom 30. Oktober, wird sich die ‘Toiletten Lage’ am Kleinen Knip demnächst ändern. Über neun Wochen hinweg sollen Sanitäranlagen am Strand installiert werden. Mehr dazu kannst Du in unserer News vom 01.11.2024 erfahren.

Maike, unsere gelernte Journalistin, fühlt sich am wohlsten, wenn ihre Füße abwechselnd im warmen Karibiksand und im türkisen Meer paddeln - über und unter Wasser. Ihr geschultes Auge entdeckt für Euch all die Kleinigkeiten am Weges- oder Riffrand, die den Unterschied machen.

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Geöffnet

10:00 bis 17:00 Uhr

Parkplatz

kostenlos, direkt am Strand

Security

ja

Toiletten

demnächst

Dusche

nein

Kiosk

nein

Tauchbasis

nein

  • Quizfrage

    Was ist oder bedeutet Moro?

    Antwort

    Moro ist eine Beilage in der lokalen Küche von Curacao. Es handelt sich hierbei um gekochten Reis mit einer kleinen Menge an Bohnen.

    Mòro oder Mòro Mòro wird aber auch synonym für “Bon dia” als Grußformel benutzt, vornehmlich von älteren Leuten. Beides heißt auf Papiamentu Guten Morgen/Guten Tag und hat seinen Ursprung in Afrikaans, vergleichbar etwa mit dem norddeutschen Moin.

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