Iguana
Grüner Leguan namens Yuana
Der Doppler Iguana Iguana im Namen von Curacaos Grünem Leguan ist grundsätzlich richtig. So lautet nun mal der wissenschaftliche Name des Reptils, um das es sich hier dreht. Curacaos Bewohner nennen es Yuana bèrdè, wobei das Papiamentu Wort ‘bèrdè’ übersetzt ‘grün’ heißt. ‘Yuana’ ist eine Abwandlung von “Iwana” aus dem Taíno, der Sprache der Ureinwohner von Curacao.
Iguanas überall
Auf Curacao ist der Iguana Dein ständiger Begleiter, egal, ob auf Straßen, mitten in der Stadt, auf Mauern, Gehwegen oder auch am Strand. Übersehen kannst Du die drachenartigen Tiere nicht, denn sie sind bis zu 1,5 Meter lang, wobei jedoch ihr gestreifter Schwanz circa 2/3 der Körperlänge ausmacht. Sie sehen vielleicht gefährlich aus, sind aber total harmlos.
Die tagaktiven Großechsen sind wechselwarme Tiere. Sie beziehen ihre Körpertemperatur aus der Umgebungswärme. Deshalb liegen Iguanas gerne in der Sonne. Oft sonnen sie sich auf dem warmen Asphalt von Straßen oder auf Gehwegen, um sich zu wärmen.
Überwiegend leben die Reptilien in und auf Bäumen. Ihre grüne bis grau-braune Schuppenfarbe ist dabei die perfekte Tarnung. Mit ihren langen, scharfen Krallen sind die Iguanas wahre Kletterkünstler, was ihnen den Spitznamen Baumhähnchen eingebracht hat – galiña di palu (palu=Baum, galinha=Huhn auf Portugiesisch). Der Begriff “Grünes Hähnchen” fällt immer wieder im Zusammenhang mit dem Iguana – so wird er als Gericht genannt.
Iguana als Nahrung?
Ja, Du hast richtig gelesen. Iguana steht nicht selten in Curacaos Restaurants auf der Speisekarte. Vor allem in Gaststätten mit einheimischem Essen wie dem Jaanchie’s in Westpunt oder am Alten Markt Plasa Bieu ist das der Fall. In der lokalen Küche kommt Iguanafleisch in die Suppe oder in die berühmten Eintöpfe, die sogenannten Stobas, die es auch mit Ziegenfleisch, Rindfleisch oder vegetarisch mit Papaya gibt.
Wir bekamen eine Kostprobe Iguana an einem 4. Juli in Barber. Wir erinnern uns deshalb so gut an das Datum, weil wir uns, wie der Zufall es wollte, an dem Tag in der 4th of July Bar mit Freunden getroffen haben. Gefühlt hatte sich halb Curacao dort versammelt: Rambazamba mit DJane und Open Air Party. Als wir bei einem Bier zusammensaßen, spendierte einer ein Runde Burger. Es waren Iguana Burger, die wir unmöglich ablehnen konnten. Außerdem waren wir neugierig, wie Grüner Leguan wohl schmeckt.
Und hier kommt das Grüne Hendl, wie wir Bayern zum Hähnchen sagen, ins Spiel: Tatsächlich ähnelt es Hähnchenfleisch in Konsistenz und Geschmack. Es handelt sich um helles Fleisch, das meiner Meinung nach etwas bissfester ist als das vom Huhn. Jedoch muss man es vorsichtig genießen, denn Iguanafleisch enthält viele, feine Knöchelchen, in etwa vergleichbar mit Gräten beim Fisch. Insgesamt hat der Iguana Burger gut geschmeckt.
Nachgeschmack
Trotzdem würde ich Grünen Leguan nicht noch einmal bestellen oder essen. Er tut mir irgendwie leid.
Freunde von uns haben uns von einer Erfahrung aus ihrem Urlaub auf Curacao berichtet. Bei einer Pause neben dem Mietauto am Straßenrand, traten urplötzlich zwei Typen mit Jagdgewehren aus dem Dornengebüsch hervor. Völlig verschreckt wagten unsere Freunde, zu fragen, was los sei. Die Antwort war, dass sie nichts zu befürchten hätten, man sei “nur” auf Iguana-Jagd.
Was uns zudem noch auf der Insel erzählt wurde: Während der Pandemie ging es vielen Menschen auf Curacao wirtschaftlich schlecht, da viele Touristen ausblieben. Folglich sind die Menschen essenstechnisch auf Iguana umgestiegen, denn schließlich gab es den ja “for free” überall auf der Insel. Dadurch hatte sich der Bestand an Iguanas so dermaßen reduziert, dass kurz darauf die Jagd auf Iguanas offiziell verboten wurde. Wie es heute ist und ob sich die Population wieder komplett erholt hat, wissen wir nicht.
Drachenzähmen leicht gemacht
Es gab auf Curacao einen Mann, der inzwischen verstorben ist, der Iguanas domestiziert hat. Der Mann war überall als der ‘Iguana Man’ bekannt und hat es sogar auf die Yuana Wikipédia Seite (Informashon general) geschafft, als der Mann, der mit seinen Iguanas in Punda spazieren geht.
Wir sind dem Iguana Mann vor Jahren begegnet. Auf wundersame Weise blieben seine Yuanas immer bei ihm – ohne Leine. Zwar sind Iguanas keine giftigen oder wilden Drachen wie Komodowarane, aber nicht wirklich mit zahmen Haustieren vergleichbar.
Es war damals unsere erste Tuchfühlung mit Grünen Leguanen. Davor hatten wir sie immer nur aus einiger Entfernung gesehen und wir kannten ihre Verhaltensweisen nicht. Als wir mit dem Iguana Mann ein Gespräch über die Ernährung seiner Iguanas begannen, kam Bewegung in die Sache: Ehe wir uns versahen, drapierte er die beiden Iguanas nacheinander auf unsere Töchter – sogar auf den Kopf. Er animierte uns, Bilder zu machen. Wissentlich, dass diese ‘nette Geste’ nicht umsonst war, einigten wir uns auf einen Geldbetrag für die Fotos. Allerdings wollte er danach viel mehr, als ursprünglich vereinbart war.
Nachdem wir uns weigerten, mehr zu bezahlen, wurden wir auf offener Straße von ihm beschimpft und zogen enttäuscht von dannen. Das war unsere ganz persönliche Erfahrung mit dem Iguana Mann.
Im Curacao Visitors Forum habe ich gelesen, dass der Iguana Man sehr gastfreundlich gewesen sein soll und sogar Touristen zu sich nachhause eingeladen hat. So sind verschiedenste Erinnerungen an diesen Mann geknüpft. Möge er in Frieden ruhen!
Der Iguana als Wahrzeichen
Auf Curacao gibt es beispielsweise einen Kreisverkehr mit einem riesigen silber glänzenden Iguana aus Metall. Stefan und ich nennen diese Landmarke auf dem Weg nach Westpunt immer Iguana-Kreisel. Wenn wir anderen vom Iguana-Kreisel erzählen, wissen immer alle sofort, von welcher Ecke der Insel wir sprechen.
Mitten in Punda, am Wilhelminaplein, auf dem die Schriftzüge DUSHI und CURACAO stehen, findest Du große, grüne Iguanas aus Kunststoff. Sie stehen auf dem Spielplatz und laden Kinder zum Klettern ein.
Auch dem Iguana Café in Punda hat der Grüne Leguan seinen Namen verliehen. Das Restaurant liegt neben den Punda Love Hearts direkt am Kai der Sint Annabaai. Unter den Markisen, die stoßweise Wassernebel versprühen, sitzt ein grün-schwarz gestreiftes Exemplar. Dort lässt es sich bei Temperaturen um die 30° C wahrlich gut aushalten. Der Blick auf den Schiffsverkehr und die Königin Emma Brücke, die immer wieder zur Seite fährt, lässt keine Langeweile aufkommen. Die hippen T-Shirts mit einem crazy Iguana darauf, die die Kellner hier tragen, kannst Du auch kaufen. Ein Souvenir Tipp für T-Shirt Sammler!
Mit Iguana Ride durch die Stadt cruisen
Zudem steht der Iguana Pate für ein megacoole Geschäftsidee. Unser Kumpel Pablo bietet als ‘Iguana Ride’ Erlebnistouren auf eScootern an. Wir waren einen Tag lang mit ihm unterwegs. Bei YouTube kannst Du Dir den Short und das längere Video ansehen. Zum Scooter-Artikel geht es hier.
Als wir den Tag bei Zus di Plaza haben ausklingen lassen, kamen wir auf den Geschmack von Iguana zu sprechen:
Die Nahrung des Iguanas
Auch wenn wir Menschen Iguanas essen, so ernähren sich die Iguanas selbst ausschließlich von Pflanzen. Anscheinend wurde bei Jungtieren schon beobachtet, dass sie sich Proteinspritzen in Form von Insekten genehmigen. Normalerweise aber stehen erwachsene Leguane auf Obst und Gemüse wie Früchte, Samen und Blumen – zum Leidwesen mancher Farmer und Hobbygärtner, die um verschwundene Blüten trauern oder ihre Mangos auf den Bäumen mit Iguanas teilen müssen.
So grün ist der Iguana doch gar nicht
Doch, ist er schon, nämlich als Jungtier. Mit der Zeit verliert sich die kräftige, grüne Farbe durch zahlreiche Häutungen immer mehr, so dass die erwachsenen Reptilien eine oliv- bis aschgrüne bzw. graubraune Farbe annehmen. Ein Yuana Baby wird ‘Shilip’ genannt, ein altes Tier ‘Barbachi’.
Alles eine Frage der Haltung, oder wie?
Die Schuppentiere machen keine lauten Geräusche. Sie kommunizieren durch Körpersprache wie Kopfnicken oder das Aufblähen ihrer Kehlfalten, um zu drohen oder um Dominanz zu zeigen. Sie versuchen damit, den etwas weniger massigen Weibchen zu imponieren. Unterscheiden lassen sich erwachsene Männchen durch ihren breiteren Kopf und die vergrößerten Schuppen unter dem Trommelfell sowie durch den viel höheren, drachenartigen Rückenkamm.
Angriff ist die beste bzw. letzte Verteidigung von Iguanas
Wenn man einen Iguana in die Enge treibt, dann kann er beißen, kratzen und mit dem Schwanz kräftig peitschen. Letzteren können sie abwerfen, doch er wächst nicht in der vollen Pracht nach, die er vorher hatte.
Iguanas haben längst ihre Scheu gegenüber Menschen abgelegt, vor allem auf Curacao. So haben sie kaum natürliche Feinde außer vielleicht Greifvögel. Dazu zählt der Wara Wara, der seinerseits die Straßen von unter die Räder gekommenen Iguanas befreit.
Haus-Drachen
Iguanas sind per se standorttreu. Die Mini-Drachen sind gern gesehene Gäste. Viele Hotels haben ihre “Haus-Iguanas”, die dort leben und darauf lauern, dass für sie vom Frühstücksbüffet etwas abfällt. Der Kokomo Beach beispielsweise hat sogar eine eigene Iguana Feeding Station neben dem Restaurant.
Die Gewohnheit und Standorttreue eines Haus-Iguanas wurde Freunden von uns zum Verhängnis: Nicht so cool, weil er kackte täglich in ihren Pool. 😱
Ein interessanter Fakt ist nämlich auch, dass Iguanas gute Schwimmer sind. Auf der Flucht lassen sie sich schon mal von überhängenden Ästen ins Wasser fallen, um der Bedrohung, bspw. durch eine Katze, zu entkommen. Daher macht es ihnen auch nichts aus, sich an den Stränden Curacaos nahe am Wasser aufzuhalten. Iguanas haben sogar eine Art symbiotische Beziehung mit dem toxischen Manzanilla-Baum. Sie snacken gerne seine Früchte, die auch als ‘Äpfelchen des Todes’ bekannt sind. Denn was für den einen Gift, ist für den anderen Nahrung.
Mit Obst lassen sich die Veganer zum Teil aus der Hand füttern. Anfassen oder streicheln wird manchmal akzeptiert, aber nicht genossen, denn Reptilien sind keine Kuscheltiere. Wenn Du in Deinem Urlaubsdomizil ungestört von Iguanas essen möchtest, solltest Du sie nicht anfüttern. Im Whitehouse in Lagun hängt dazu extra ein Schild:
Und hier noch ein Kurzvideo zu den beiden Hausdrachen vom Whitehouse:
Luft auf ein kleines Quiz? Wir haben 100+ kurzweilige Fragen rund um Curacao zusammengestellt. Viel Spaß beim Rätseln!
Quizfrage
Wie nennt man die Einwohner von Curacao?Antwort
Curaçaoënaars oder auch Curaçaoër sind die Einwohner von Curacao. Die Schreibweise allein ist schon eine Challenge für Diktate! Einen auf Curacao lebenden Mann nennt man Curaçaoënaar, eine Frau Curaçaose.
Lasst Euch das gerne mal auf dict.cc vorsprechen:
Einwohner von Curacao
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Iguana
Grüner Leguan namens Yuana
Der Doppler Iguana Iguana im Namen von Curacaos Grünem Leguan ist grundsätzlich richtig. So lautet nun mal der wissenschaftliche Name des Reptils, um das es sich hier dreht. Curacaos Bewohner nennen es Yuana bèrdè, wobei das Papiamentu Wort ‘bèrdè’ übersetzt ‘grün’ heißt. ‘Yuana’ ist eine Abwandlung von “Iwana” aus dem Taíno, der Sprache der Ureinwohner von Curacao.
Iguanas überall
Auf Curacao ist der Iguana Dein ständiger Begleiter, egal, ob auf Straßen, mitten in der Stadt, auf Mauern, Gehwegen oder auch am Strand. Übersehen kannst Du die drachenartigen Tiere nicht, denn sie sind bis zu 1,5 Meter lang, wobei jedoch ihr gestreifter Schwanz circa 2/3 der Körperlänge ausmacht. Sie sehen vielleicht gefährlich aus, sind aber total harmlos.
Die tagaktiven Großechsen sind wechselwarme Tiere. Sie beziehen ihre Körpertemperatur aus der Umgebungswärme. Deshalb liegen Iguanas gerne in der Sonne. Oft sonnen sie sich auf dem warmen Asphalt von Straßen oder auf Gehwegen, um sich zu wärmen.
Überwiegend leben die Reptilien in und auf Bäumen. Ihre grüne bis grau-braune Schuppenfarbe ist dabei die perfekte Tarnung. Mit ihren langen, scharfen Krallen sind die Iguanas wahre Kletterkünstler, was ihnen den Spitznamen Baumhähnchen eingebracht hat – galiña di palu (palu=Baum, galinha=Huhn auf Portugiesisch). Der Begriff “Grünes Hähnchen” fällt immer wieder im Zusammenhang mit dem Iguana – so wird er als Gericht genannt.
Iguana als Nahrung?
Ja, Du hast richtig gelesen. Iguana steht nicht selten in Curacaos Restaurants auf der Speisekarte. Vor allem in Gaststätten mit einheimischem Essen wie dem Jaanchie’s in Westpunt oder am Alten Markt Plasa Bieu ist das der Fall. In der lokalen Küche kommt Iguanafleisch in die Suppe oder in die berühmten Eintöpfe, die sogenannten Stobas, die es auch mit Ziegenfleisch, Rindfleisch oder vegetarisch mit Papaya gibt.
Wir bekamen eine Kostprobe Iguana an einem 4. Juli in Barber. Wir erinnern uns deshalb so gut an das Datum, weil wir uns, wie der Zufall es wollte, an dem Tag in der 4th of July Bar mit Freunden getroffen haben. Gefühlt hatte sich halb Curacao dort versammelt: Rambazamba mit DJane und Open Air Party. Als wir bei einem Bier zusammensaßen, spendierte einer ein Runde Burger. Es waren Iguana Burger, die wir unmöglich ablehnen konnten. Außerdem waren wir neugierig, wie Grüner Leguan wohl schmeckt.
Und hier kommt das Grüne Hendl, wie wir Bayern zum Hähnchen sagen, ins Spiel: Tatsächlich ähnelt es Hähnchenfleisch in Konsistenz und Geschmack. Es handelt sich um helles Fleisch, das meiner Meinung nach etwas bissfester ist als das vom Huhn. Jedoch muss man es vorsichtig genießen, denn Iguanafleisch enthält viele, feine Knöchelchen, in etwa vergleichbar mit Gräten beim Fisch. Insgesamt hat der Iguana Burger gut geschmeckt.
Nachgeschmack
Trotzdem würde ich Grünen Leguan nicht noch einmal bestellen oder essen. Er tut mir irgendwie leid.
Freunde von uns haben uns von einer Erfahrung aus ihrem Urlaub auf Curacao berichtet. Bei einer Pause neben dem Mietauto am Straßenrand, traten urplötzlich zwei Typen mit Jagdgewehren aus dem Dornengebüsch hervor. Völlig verschreckt wagten unsere Freunde, zu fragen, was los sei. Die Antwort war, dass sie nichts zu befürchten hätten, man sei “nur” auf Iguana-Jagd.
Was uns zudem noch auf der Insel erzählt wurde: Während der Pandemie ging es vielen Menschen auf Curacao wirtschaftlich schlecht, da viele Touristen ausblieben. Folglich sind die Menschen essenstechnisch auf Iguana umgestiegen, denn schließlich gab es den ja “for free” überall auf der Insel. Dadurch hatte sich der Bestand an Iguanas so dermaßen reduziert, dass kurz darauf die Jagd auf Iguanas offiziell verboten wurde. Wie es heute ist und ob sich die Population wieder komplett erholt hat, wissen wir nicht.
Drachenzähmen leicht gemacht
Es gab auf Curacao einen Mann, der inzwischen verstorben ist, der Iguanas domestiziert hat. Der Mann war überall als der ‘Iguana Man’ bekannt und hat es sogar auf die Yuana Wikipédia Seite (Informashon general) geschafft, als der Mann, der mit seinen Iguanas in Punda spazieren geht.
Wir sind dem Iguana Mann vor Jahren begegnet. Auf wundersame Weise blieben seine Yuanas immer bei ihm – ohne Leine. Zwar sind Iguanas keine giftigen oder wilden Drachen wie Komodowarane, aber nicht wirklich mit zahmen Haustieren vergleichbar.
Es war damals unsere erste Tuchfühlung mit Grünen Leguanen. Davor hatten wir sie immer nur aus einiger Entfernung gesehen und wir kannten ihre Verhaltensweisen nicht. Als wir mit dem Iguana Mann ein Gespräch über die Ernährung seiner Iguanas begannen, kam Bewegung in die Sache: Ehe wir uns versahen, drapierte er die beiden Iguanas nacheinander auf unsere Töchter – sogar auf den Kopf. Er animierte uns, Bilder zu machen. Wissentlich, dass diese ‘nette Geste’ nicht umsonst war, einigten wir uns auf einen Geldbetrag für die Fotos. Allerdings wollte er danach viel mehr, als ursprünglich vereinbart war.
Nachdem wir uns weigerten, mehr zu bezahlen, wurden wir auf offener Straße von ihm beschimpft und zogen enttäuscht von dannen. Das war unsere ganz persönliche Erfahrung mit dem Iguana Mann.
Im Curacao Visitors Forum habe ich gelesen, dass der Iguana Man sehr gastfreundlich gewesen sein soll und sogar Touristen zu sich nachhause eingeladen hat. So sind verschiedenste Erinnerungen an diesen Mann geknüpft. Möge er in Frieden ruhen!
Der Iguana als Wahrzeichen
Auf Curacao gibt es beispielsweise einen Kreisverkehr mit einem riesigen silber glänzenden Iguana aus Metall. Stefan und ich nennen diese Landmarke auf dem Weg nach Westpunt immer Iguana-Kreisel. Wenn wir anderen vom Iguana-Kreisel erzählen, wissen immer alle sofort, von welcher Ecke der Insel wir sprechen.
Mitten in Punda, am Wilhelminaplein, auf dem die Schriftzüge DUSHI und CURACAO stehen, findest Du große, grüne Iguanas aus Kunststoff. Sie stehen auf dem Spielplatz und laden Kinder zum Klettern ein.
Auch dem Iguana Café in Punda hat der Grüne Leguan seinen Namen verliehen. Das Restaurant liegt neben den Punda Love Hearts direkt am Kai der Sint Annabaai. Unter den Markisen, die stoßweise Wassernebel versprühen, sitzt ein grün-schwarz gestreiftes Exemplar. Dort lässt es sich bei Temperaturen um die 30° C wahrlich gut aushalten. Der Blick auf den Schiffsverkehr und die Königin Emma Brücke, die immer wieder zur Seite fährt, lässt keine Langeweile aufkommen. Die hippen T-Shirts mit einem crazy Iguana darauf, die die Kellner hier tragen, kannst Du auch kaufen. Ein Souvenir Tipp für T-Shirt Sammler!
Mit Iguana Ride durch die Stadt cruisen
Zudem steht der Iguana Pate für ein megacoole Geschäftsidee. Unser Kumpel Pablo bietet als ‘Iguana Ride’ Erlebnistouren auf eScootern an. Wir waren einen Tag lang mit ihm unterwegs. Bei YouTube kannst Du Dir den Short und das längere Video ansehen. Zum Scooter-Artikel geht es hier.
Als wir den Tag bei Zus di Plaza haben ausklingen lassen, kamen wir auf den Geschmack von Iguana zu sprechen:
Die Nahrung des Iguanas
Auch wenn wir Menschen Iguanas essen, so ernähren sich die Iguanas selbst ausschließlich von Pflanzen. Anscheinend wurde bei Jungtieren schon beobachtet, dass sie sich Proteinspritzen in Form von Insekten genehmigen. Normalerweise aber stehen erwachsene Leguane auf Obst und Gemüse wie Früchte, Samen und Blumen – zum Leidwesen mancher Farmer und Hobbygärtner, die um verschwundene Blüten trauern oder ihre Mangos auf den Bäumen mit Iguanas teilen müssen.
So grün ist der Iguana doch gar nicht
Doch, ist er schon, nämlich als Jungtier. Mit der Zeit verliert sich die kräftige, grüne Farbe durch zahlreiche Häutungen immer mehr, so dass die erwachsenen Reptilien eine oliv- bis aschgrüne bzw. graubraune Farbe annehmen. Ein Yuana Baby wird ‘Shilip’ genannt, ein altes Tier ‘Barbachi’.
Alles eine Frage der Haltung, oder wie?
Die Schuppentiere machen keine lauten Geräusche. Sie kommunizieren durch Körpersprache wie Kopfnicken oder das Aufblähen ihrer Kehlfalten, um zu drohen oder um Dominanz zu zeigen. Sie versuchen damit, den etwas weniger massigen Weibchen zu imponieren. Unterscheiden lassen sich erwachsene Männchen durch ihren breiteren Kopf und die vergrößerten Schuppen unter dem Trommelfell sowie durch den viel höheren, drachenartigen Rückenkamm.
Angriff ist die beste bzw. letzte Verteidigung von Iguanas
Wenn man einen Iguana in die Enge treibt, dann kann er beißen, kratzen und mit dem Schwanz kräftig peitschen. Letzteren können sie abwerfen, doch er wächst nicht in der vollen Pracht nach, die er vorher hatte.
Iguanas haben längst ihre Scheu gegenüber Menschen abgelegt, vor allem auf Curacao. So haben sie kaum natürliche Feinde außer vielleicht Greifvögel. Dazu zählt der Wara Wara, der seinerseits die Straßen von unter die Räder gekommenen Iguanas befreit.
Haus-Drachen
Iguanas sind per se standorttreu. Die Mini-Drachen sind gern gesehene Gäste. Viele Hotels haben ihre “Haus-Iguanas”, die dort leben und darauf lauern, dass für sie vom Frühstücksbüffet etwas abfällt. Der Kokomo Beach beispielsweise hat sogar eine eigene Iguana Feeding Station neben dem Restaurant.
Die Gewohnheit und Standorttreue eines Haus-Iguanas wurde Freunden von uns zum Verhängnis: Nicht so cool, weil er kackte täglich in ihren Pool. 😱
Ein interessanter Fakt ist nämlich auch, dass Iguanas gute Schwimmer sind. Auf der Flucht lassen sie sich schon mal von überhängenden Ästen ins Wasser fallen, um der Bedrohung, bspw. durch eine Katze, zu entkommen. Daher macht es ihnen auch nichts aus, sich an den Stränden Curacaos nahe am Wasser aufzuhalten. Iguanas haben sogar eine Art symbiotische Beziehung mit dem toxischen Manzanilla-Baum. Sie snacken gerne seine Früchte, die auch als ‘Äpfelchen des Todes’ bekannt sind. Denn was für den einen Gift, ist für den anderen Nahrung.
Mit Obst lassen sich die Veganer zum Teil aus der Hand füttern. Anfassen oder streicheln wird manchmal akzeptiert, aber nicht genossen, denn Reptilien sind keine Kuscheltiere. Wenn Du in Deinem Urlaubsdomizil ungestört von Iguanas essen möchtest, solltest Du sie nicht anfüttern. Im Whitehouse in Lagun hängt dazu extra ein Schild:
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Iguana
Grüner Leguan namens Yuana
Der Doppler Iguana Iguana im Namen von Curacaos Grünem Leguan ist grundsätzlich richtig. So lautet nun mal der wissenschaftliche Name des Reptils, um das es sich hier dreht. Curacaos Bewohner nennen es Yuana bèrdè, wobei das Papiamentu Wort ‘bèrdè’ übersetzt ‘grün’ heißt. ‘Yuana’ ist eine Abwandlung von “Iwana” aus dem Taíno, der Sprache der Ureinwohner von Curacao.
Iguanas überall
Auf Curacao ist der Iguana Dein ständiger Begleiter, egal, ob auf Straßen, mitten in der Stadt, auf Mauern, Gehwegen oder auch am Strand. Übersehen kannst Du die drachenartigen Tiere nicht, denn sie sind bis zu 1,5 Meter lang, wobei jedoch ihr gestreifter Schwanz circa 2/3 der Körperlänge ausmacht. Sie sehen vielleicht gefährlich aus, sind aber total harmlos.
Die tagaktiven Großechsen sind wechselwarme Tiere. Sie beziehen ihre Körpertemperatur aus der Umgebungswärme. Deshalb liegen Iguanas gerne in der Sonne. Oft sonnen sie sich auf dem warmen Asphalt von Straßen oder auf Gehwegen, um sich zu wärmen.
Überwiegend leben die Reptilien in und auf Bäumen. Ihre grüne bis grau-braune Schuppenfarbe ist dabei die perfekte Tarnung. Mit ihren langen, scharfen Krallen sind die Iguanas wahre Kletterkünstler, was ihnen den Spitznamen Baumhähnchen eingebracht hat – galiña di palu (palu=Baum, galinha=Huhn auf Portugiesisch). Der Begriff “Grünes Hähnchen” fällt immer wieder im Zusammenhang mit dem Iguana – so wird er als Gericht genannt.
Iguana als Nahrung?
Ja, Du hast richtig gelesen. Iguana steht nicht selten in Curacaos Restaurants auf der Speisekarte. Vor allem in Gaststätten mit einheimischem Essen wie dem Jaanchie’s in Westpunt oder am Alten Markt Plasa Bieu ist das der Fall. In der lokalen Küche kommt Iguanafleisch in die Suppe oder in die berühmten Eintöpfe, die sogenannten Stobas, die es auch mit Ziegenfleisch, Rindfleisch oder vegetarisch mit Papaya gibt.
Wir bekamen eine Kostprobe Iguana an einem 4. Juli in Barber. Wir erinnern uns deshalb so gut an das Datum, weil wir uns, wie der Zufall es wollte, an dem Tag in der 4th of July Bar mit Freunden getroffen haben. Gefühlt hatte sich halb Curacao dort versammelt: Rambazamba mit DJane und Open Air Party. Als wir bei einem Bier zusammensaßen, spendierte einer ein Runde Burger. Es waren Iguana Burger, die wir unmöglich ablehnen konnten. Außerdem waren wir neugierig, wie Grüner Leguan wohl schmeckt.
Und hier kommt das Grüne Hendl, wie wir Bayern zum Hähnchen sagen, ins Spiel: Tatsächlich ähnelt es Hähnchenfleisch in Konsistenz und Geschmack. Es handelt sich um helles Fleisch, das meiner Meinung nach etwas bissfester ist als das vom Huhn. Jedoch muss man es vorsichtig genießen, denn Iguanafleisch enthält viele, feine Knöchelchen, in etwa vergleichbar mit Gräten beim Fisch. Insgesamt hat der Iguana Burger gut geschmeckt.
Nachgeschmack
Trotzdem würde ich Grünen Leguan nicht noch einmal bestellen oder essen. Er tut mir irgendwie leid.
Freunde von uns haben uns von einer Erfahrung aus ihrem Urlaub auf Curacao berichtet. Bei einer Pause neben dem Mietauto am Straßenrand, traten urplötzlich zwei Typen mit Jagdgewehren aus dem Dornengebüsch hervor. Völlig verschreckt wagten unsere Freunde, zu fragen, was los sei. Die Antwort war, dass sie nichts zu befürchten hätten, man sei “nur” auf Iguana-Jagd.
Was uns zudem noch auf der Insel erzählt wurde: Während der Pandemie ging es vielen Menschen auf Curacao wirtschaftlich schlecht, da viele Touristen ausblieben. Folglich sind die Menschen essenstechnisch auf Iguana umgestiegen, denn schließlich gab es den ja “for free” überall auf der Insel. Dadurch hatte sich der Bestand an Iguanas so dermaßen reduziert, dass kurz darauf die Jagd auf Iguanas offiziell verboten wurde. Wie es heute ist und ob sich die Population wieder komplett erholt hat, wissen wir nicht.
Drachenzähmen leicht gemacht
Es gab auf Curacao einen Mann, der inzwischen verstorben ist, der Iguanas domestiziert hat. Der Mann war überall als der ‘Iguana Man’ bekannt und hat es sogar auf die Yuana Wikipédia Seite (Informashon general) geschafft, als der Mann, der mit seinen Iguanas in Punda spazieren geht.
Wir sind dem Iguana Mann vor Jahren begegnet. Auf wundersame Weise blieben seine Yuanas immer bei ihm – ohne Leine. Zwar sind Iguanas keine giftigen oder wilden Drachen wie Komodowarane, aber nicht wirklich mit zahmen Haustieren vergleichbar.
Es war damals unsere erste Tuchfühlung mit Grünen Leguanen. Davor hatten wir sie immer nur aus einiger Entfernung gesehen und wir kannten ihre Verhaltensweisen nicht. Als wir mit dem Iguana Mann ein Gespräch über die Ernährung seiner Iguanas begannen, kam Bewegung in die Sache: Ehe wir uns versahen, drapierte er die beiden Iguanas nacheinander auf unsere Töchter – sogar auf den Kopf. Er animierte uns, Bilder zu machen. Wissentlich, dass diese ‘nette Geste’ nicht umsonst war, einigten wir uns auf einen Geldbetrag für die Fotos. Allerdings wollte er danach viel mehr, als ursprünglich vereinbart war.
Nachdem wir uns weigerten, mehr zu bezahlen, wurden wir auf offener Straße von ihm beschimpft und zogen enttäuscht von dannen. Das war unsere ganz persönliche Erfahrung mit dem Iguana Mann.
Im Curacao Visitors Forum habe ich gelesen, dass der Iguana Man sehr gastfreundlich gewesen sein soll und sogar Touristen zu sich nachhause eingeladen hat. So sind verschiedenste Erinnerungen an diesen Mann geknüpft. Möge er in Frieden ruhen!
Der Iguana als Wahrzeichen
Auf Curacao gibt es beispielsweise einen Kreisverkehr mit einem riesigen silber glänzenden Iguana aus Metall. Stefan und ich nennen diese Landmarke auf dem Weg nach Westpunt immer Iguana-Kreisel. Wenn wir anderen vom Iguana-Kreisel erzählen, wissen immer alle sofort, von welcher Ecke der Insel wir sprechen.
Mitten in Punda, am Wilhelminaplein, auf dem die Schriftzüge DUSHI und CURACAO stehen, findest Du große, grüne Iguanas aus Kunststoff. Sie stehen auf dem Spielplatz und laden Kinder zum Klettern ein.
Auch dem Iguana Café in Punda hat der Grüne Leguan seinen Namen verliehen. Das Restaurant liegt neben den Punda Love Hearts direkt am Kai der Sint Annabaai. Unter den Markisen, die stoßweise Wassernebel versprühen, sitzt ein grün-schwarz gestreiftes Exemplar. Dort lässt es sich bei Temperaturen um die 30° C wahrlich gut aushalten. Der Blick auf den Schiffsverkehr und die Königin Emma Brücke, die immer wieder zur Seite fährt, lässt keine Langeweile aufkommen. Die hippen T-Shirts mit einem crazy Iguana darauf, die die Kellner hier tragen, kannst Du auch kaufen. Ein Souvenir Tipp für T-Shirt Sammler!
Mit Iguana Ride durch die Stadt cruisen
Zudem steht der Iguana Pate für ein megacoole Geschäftsidee. Unser Kumpel Pablo bietet als ‘Iguana Ride’ Erlebnistouren auf eScootern an. Wir waren einen Tag lang mit ihm unterwegs. Bei YouTube kannst Du Dir den Short und das längere Video ansehen. Zum Scooter-Artikel geht es hier.
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Die Nahrung des Iguanas
Auch wenn wir Menschen Iguanas essen, so ernähren sich die Iguanas selbst ausschließlich von Pflanzen. Anscheinend wurde bei Jungtieren schon beobachtet, dass sie sich Proteinspritzen in Form von Insekten genehmigen. Normalerweise aber stehen erwachsene Leguane auf Obst und Gemüse wie Früchte, Samen und Blumen – zum Leidwesen mancher Farmer und Hobbygärtner, die um verschwundene Blüten trauern oder ihre Mangos auf den Bäumen mit Iguanas teilen müssen.
So grün ist der Iguana doch gar nicht
Doch, ist er schon, nämlich als Jungtier. Mit der Zeit verliert sich die kräftige, grüne Farbe durch zahlreiche Häutungen immer mehr, so dass die erwachsenen Reptilien eine oliv- bis aschgrüne bzw. graubraune Farbe annehmen. Ein Yuana Baby wird ‘Shilip’ genannt, ein altes Tier ‘Barbachi’.
Alles eine Frage der Haltung, oder wie?
Die Schuppentiere machen keine lauten Geräusche. Sie kommunizieren durch Körpersprache wie Kopfnicken oder das Aufblähen ihrer Kehlfalten, um zu drohen oder um Dominanz zu zeigen. Sie versuchen damit, den etwas weniger massigen Weibchen zu imponieren. Unterscheiden lassen sich erwachsene Männchen durch ihren breiteren Kopf und die vergrößerten Schuppen unter dem Trommelfell sowie durch den viel höheren, drachenartigen Rückenkamm.
Angriff ist die beste bzw. letzte Verteidigung von Iguanas
Wenn man einen Iguana in die Enge treibt, dann kann er beißen, kratzen und mit dem Schwanz kräftig peitschen. Letzteren können sie abwerfen, doch er wächst nicht in der vollen Pracht nach, die er vorher hatte.
Iguanas haben längst ihre Scheu gegenüber Menschen abgelegt, vor allem auf Curacao. So haben sie kaum natürliche Feinde außer vielleicht Greifvögel. Dazu zählt der Wara Wara, der seinerseits die Straßen von unter die Räder gekommenen Iguanas befreit.
Haus-Drachen
Iguanas sind per se standorttreu. Die Mini-Drachen sind gern gesehene Gäste. Viele Hotels haben ihre “Haus-Iguanas”, die dort leben und darauf lauern, dass für sie vom Frühstücksbüffet etwas abfällt. Der Kokomo Beach beispielsweise hat sogar eine eigene Iguana Feeding Station neben dem Restaurant.
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Mit Obst lassen sich die Veganer zum Teil aus der Hand füttern. Anfassen oder streicheln wird manchmal akzeptiert, aber nicht genossen, denn Reptilien sind keine Kuscheltiere. Wenn Du in Deinem Urlaubsdomizil ungestört von Iguanas essen möchtest, solltest Du sie nicht anfüttern. Im Whitehouse in Lagun hängt dazu extra ein Schild:
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