Tugboat Beach

Wrackschnorcheln am Hippie-Strand

Blick vom Tugboat Beach aus auf den Horizont der Caracasbaai auf Curacao - mit Korallendekoration

Der Tugboat Beach sollte eher in unserer Rubrik Schnorcheln & Tauchen stehen, denn das ist genau das, was ihn für Dich als Besucher so attraktiv macht. Aber er heißt nun mal Tugboat Beach und ist einer von über 35 Stränden auf Curacao.

Unter Wasser geschleppt

Tugboat bedeutet ins Deutsche übersetzt Schlepper. Genau dieser Bootstyp hat dem Strand seinen Namen verliehen. Vor über 30 Jahren sank hier ein Schleppschiff. Das Wrack liegt ca. 50 Meter vom Ufer entfernt, hinter den 3 viereckigen Stahlbojen, in 5 Metern Tiefe. Inzwischen ist es komplett mit Korallen bewachsen. Endlich haben so auch Schnorchler mal die Gelegenheit, sich so etwas anzusehen. Normalerweise bedeutet Wracktauchen einen Bootstauchgang mit 20+ Metern Tauchtiefe. Das macht es selbst für Open Water Diver mit der erlaubten, maximalen Tauchtiefe von 18 Metern, schwierig.

Für unsere frisch zertifizierten Open Water Diver Kids war das Tugboat natürlich ein Must-see. Und so führte uns der Weg dorthin über eine Stunde lang quer über die Insel vom Südwesten in den Südosten zur Caracasbaai.

Die Caracas Bay auf Curacao mit der Ölbohrinsel - im Hintergrund Fort Beekenburg und der Qurarantänebau

Blick auf die Caracas Bucht

Bedrückender erster Eindruck

Wir waren nicht darauf vorbereitet, was uns vor Ort erwartete. Als wir auf ein riesiges Ölbohrschiff zusteuerten, das direkt am Tugboat Beach fest vertäut vor Anker zu liegen schien, waren wir uns nicht sicher, ob wir überhaupt richtig waren. Das stählerne Seeungetüm warf dunklen Schatten und bot einen bedrohlichen Anblick. Jemand verglich es in einem Kommentar auf der Webpage mit einem Mad Max Szenario.😱

Ganz Unrecht hatte derjenige damit nicht. Ich wünschte, ich hätte Tonaufnahmen von 2017. Ohrenbetäubender Maschinenlärm empfing uns bereits am Parkplatz, so dass wir uns kaum normal unterhalten konnten. Es gab keine intakten Sanitäranlagen am Strand und die Bar sah lange nicht so aus wie heute – obwohl sie früher von außen schön bunt war.

Damals mussten wir beim Einstieg ins Wasser in der Bucht noch dicke Stahlseile überwinden. Diese waren zeitweise über und unter Wasser, was dem Ganzen einen zusätzlichen Thrill verschaffte.

Die Seile und Taue des riesigen Bohrschiffs liegen 2017 in der Tugboat Beach Bucht und müssen zum Schnorcheln und Tauchen überquert werden

Hürdenschwimmen über Seile und Taue

Wracktauchen für Anfänger

Ich erinnere mich dumpf, dass uns jemand vor Ort kurz über den Tauchplatz informierte. Mehr so in der Art:

“Hinter den Stahlbojen befindet sich die Steilriff Wand. Taucht erst nach links gegen die Strömung und auf dem Rückweg könnt Ihr dann zum Tugboat.”

Guter Input, den obligatorischen Sicherheitsstopp am Schiffswrack zu verbringen. Da konnte ja gar nichts schief gehen – oder doch?

Blick von oben auf die 3 Stahlbojen bzw. Tonnen in der Tugboat Bucht, die zur Orientierung für die Lage des Tugboat Wracks dienen

Orientierungspunkte auf dem Weg zum Wrack

Toller Tauchgang am Tugboat

Wir gingen zu viert als Diving Family unter Wasser – jeder von uns hatte ein Kind als Buddy. Bilderbuchmäßig tauchten wir ein schönes Treppenprofil entlang der vorgegebenen Route. Wir waren mit einer einfachen Unterwasserkamera bewaffnet. Eines unserer Highlights war ein riesengroßer Franzosenkaiserfisch, der schön nah an der Linse vorbeischwamm.

Franzosenkaiserfisch am Tugboat Beach Riff auf Curacao

Franzosenkaiserfisch

Unsere jüngere Tochter war ganz begeistert von einem Babykofferfisch, den sie entdeckt hatte. Beim Bildabgleich stellte sich heraus, dass es sich um einen karibischen Spitzkopf-Kugelfisch handelte, der maximal 7 cm groß wird. Unser Kandidat hier war etwas kleiner, aber eben eine Kugel und kein Koffer. Kugelfische sind giftig, allerdings nur, wenn man sie essen möchte. Das hatten wir aber ohnehin nicht vor.

Genau diese kleine Kugelfischart gab im Mai 2023 Anlass zur Sorge. Unser Tauchpartner Bryan berichtet von einem Massensterben dieser Fischart vor Curacao und Bonaire, bei dem tote Fische an Land gespült wurden. Bei näherer Untersuchung konnte keine konkrete Todesursache gefunden werden. Vermutlich führte ein in den Monaten davor beobachtetes, außergewöhnliches Populationswachstum zu einem verknappten Nahrungsangebot oder die Fische waren anfälliger für Krankheiten.

Ein Spitzkopf-Kugelfisch am Tugboat Beach Riff auf Curacao

Mitte rechts: Spitzkopf-Kugelfisch

Wenn Du den Wald vor lauter Bäumen nicht siehst…

…dann verfehlst Du auf dem Rückweg Deines Tauchgangs das Tugboat – wie wir.🙈

Zugegeben, die Sicht war 50 Minuten später nicht mehr ganz so gut und die Bucht lag im Schatten. Das machte es schwer, das Wrack unter Wasser zu sehen und es anzusteuern. Nach erfolgloser Suche beschlossen wir, aufzutauchen und siehe da: Unweit von uns entfernt verharrten mehrere Schnorchler an einer Stelle.

Schließlich sahen wir das Wrack nur noch von oben, denn in voller Tauchmontur und mit leerem Tank auf dem Rücken kamen wir nicht mehr runter. Letztendlich mussten wir den restlichen Weg an der Wasseroberfläche zurück paddeln. Schade, denn das Motto des Tauchgangs war ja “Wracktauchen für Anfänger”. Nun ja, Anfänger eben. 😉

Mit Guide wäre das nicht passiert

Um am Tugboat auf Nummer sicher zu gehen, kannst Du unseren Partner Bryan von Dive Travel Curacao ansprechen. Er hat sowohl Infos zum Tauchplatz auf seiner Website, als auch ein Video von der Unterwasserwelt am Tugboat Beach auf YouTube hochgeladen:

Alternativ kannst Du Dich auch an die Tauchschule Tug Divers wenden, hinter dem das Epsilon Dive Center steht. Darüber hinaus hängen am Tugboat Beach zahlreiche Beach Signs von anderen Tauchbasen mit Telefonnummern, die Du kontaktieren kannst.

Beach-Signs verschiedener Tauchanbieter am Tugboat Strand

Verschiedene Tauchanbieter werben mit Beach-Signs

Neben dem Schnorcheln und Tauchen gibt es noch andere Gründe, warum Du unbedingt einmal am Tugboat Beach gewesen sein musst und die liegen an Land.

Eine neue Strandliebe

Über die letzten Jahre hinweg hat sich das Aussehen und Ambiente des Strandes komplett gewandelt. Das hängt zum Teil auch davon ab, was gerade für ein Schiff am Pier vor Anker liegt. Mittlerweile findest Du hier eine Art uriges Hippiedorf mit Künstlerwerkstatt, das zum Chillen und Relaxen einlädt. Ich muss zugeben, ich hab mich neu in den Strand verliebt.

Für meditative Stimmung sorgt die bunte Buddha-Statue an einer Art Altar am Wasser des Tugboat Beachs

Eine fast meditative Stimmung…

Wie der Strand bzw. die Strandbar geschmückt ist, hat mich komplett aus den Socken – äh, Flip Flops – gehauen. Geschmückt? Ja, das muss man wirklich so sagen. Denn wer bemalte Holz Schilder und Windspiele mag und ein Faible für Deko hat, der kommt hier voll und ganz auf seine Kosten: so bunt, so schräg, so einzigartig – ein Gesamtkunstwerk. Ich konnte mich gar nicht satt sehen und habe ein Foto nach dem anderen geknipst.

Ob Buddha-Figur, Rückspiegel und andere recycelte und upcycelte Gegenstände - die Deko am Tugboat Beach ist einzigartig

Kreative Stranddeko

Tugboat Beach – Trash oder Flash?

Auf der Website des Tugboat Beach wird auf den sorgfältigen Umgang mit der Flora und Fauna von Curacao hingewiesen. Deshalb besteht die Deko auch nur aus recycelten Materialien und Naturprodukten. Ein Kuriosum ist sicher die Discokugel, in der sich das Sonnenlicht bricht und sich rundum alles spiegelt.

Dekohighlights am Tugboat Beach sind die Discokugel und zahlreichen, kuriosen Windspiele an der Strandbar

Hippe Beach Disco!

Aber auch viele andere kreativ umgesetzten Design-Ideen sind Nährboden für eigenes Do-it-yourself Upcycling zuhause – zumindest für denjenigen, der so etwas mag.

Bonbini in der Strandbar

Maren, eine superliebe Studentin aus den Niederlanden, hieß uns herzlich willkommen. Auf einer Karte, die wie eine Piratenschatzkarte aussieht, zeigt sie, was uns im Wasser so alles erwarten würde. Sie macht den Service in der Beach Bar und erklärt Dir gerne alles, was Du wissen möchtest. Leider ist sie schon wieder zurück in der Heimat, um Ihr Studium zu beenden. Ich denke, mit ihrer offenen und sympathischen Art war sie eine echte Bereicherung für den Tugboat Beach.

Das Haupthaus mit dem Ausgabetresen der Strandbar ist zu einer kleinen Kunstgalerie geworden. An den Wänden hängen handgemalte Bilder auf Leinwand und Holzschilder. Sie zeigen typische Motive der Insel wie Gebäude, Wahrzeichen, Tiere und Landschaft. Weiter finden sich dort Kunstobjekte von Bert Knubben, einem lokalen Künstler, der z.B. Skulpturen aus Holz und angespülten, toten Korallen schnitzt. Du kannst die Kunstwerke natürlich alle kaufen – Preise auf Anfrage, wenn es nicht schon hinten auf einem Bild steht.

Maren zeigt die Beach Bar vom Tugboat Beach, die gleichzeitig Shop und Künstlergalerie ist

Maren zeigt uns die Werke von lokalen Künstlern

“Be the artist”

In einem Workshop kannst Du Dir auch vor Ort Dein eigenes Souvenir aus Treibholz herstellen. Wir kamen mit dem Maler Frans Leon Mulder Jr. ins Gespräch. Er unterhält mit Kollegen einen Shop mit ihren Bildern in Punda und im neuen Corendon. Auch am Porto Mari Beach bieten sie die Malkurse an und wollen in Zukunft nach Aruba expandieren.

Malwerkstatt

Malwerkstatt am Tugboat Beach

Ein Herz für Tiere

Auch tierische Mitbewohner haben im Bereich der Beach Bar ein Zuhause. Sie werden gefüttert und leben in friedlicher Eintracht mit den Besuchern vom Strand. Ich erinnere mich Hunde und Katzen, die sich wunderbar in die Deko eingefügt haben, sowie an die allgegenwärtigen Iguanas.

Dass sich hier um die Tiere gekümmert wird, unterstreicht, was Maren uns noch erzählt hat: Ein Teil der Verkaufserlöse aus den Kunstwerken wird für den Unterhalt der Tiere verwendet. Bei unserem Beach Besuch war gerade einer der Künstler mit dem Hund beim Tierarzt.

Deko-Bier und Perspektivenwechsel am Tugboat Beach

Von den Loungemöbeln im Schatten kam ich echt schlecht wieder hoch. Zum einen lag es daran, dass diese so unheimlich gemütlich waren und zum anderen vielleicht am Bier. Zudem kam ich ins Gespräch mit einem netten, belgischen Paar. Er war auf der Suche nach einem Tauchbuddy und mit ihr machte ich meine ersten Gehversuche auf Niederländisch (sie waren aus Flamen).

Unterdessen flog mein Stefan ausgiebig Drohne und erkundete die Gegend rund um den Tugboat Beach aus der Vogelperspektive. Denn die nächsten Sightseeing Highlights sind nur einen Katzensprung entfernt. Deshalb kannst Du für Deine Tour zum Tugboat Beach ruhig etwas mehr Zeit einplanen.

Blick auf Curacaos Caracasbaai mit Quarantänegebäude, Tugboat Beach, Bohrinsel, Fort Beekenburg und Spanish Water im Hintergrund

Die Caracas Bay von oben

Ausflug zum Tugboat mit viel Drumrum

Schon auf dem Weg zum Tugboat gibt es viel Interessantes zu sehen. Während Du von einer Anhöhe Richtung Caracasbaai hinunterfährst, kannst Du linker Hand Spanish Water mit den vielen Yachten bewundern. Vielleicht ein kurzer Stopp am Yachthafen?

Marina von Spanish Water auf Curacao mit ein paar Motoryachten

Der Yachthafen von Spanish Water

An der Caracas Bay geht es weiter zum Fort Beekenburg, einer alten Festung, von der aus früher das Gebiet um Spanish Water verteidigt wurde. Die runde Burg ist gut erhalten und Du kannst bis auf die höchsten Zinnen hinaufsteigen. Die Aussicht von dort oben ist herrlich und die alten Kanonen sind immer für ein Foto gut.

Maike sitzt auf einer Kanone an den Burgzinnen von Fort Beekenburg an der Caracasbaai - im Hintergrund die Bohrinsel

Blick von Fort Beekenburg auf die Caracasbaai

Hinter dem Tugboat Beach liegt der Quarantaine Gebouw, ein altes, zerfallendes Gebäude, das einst tatsächlich dem Namen entsprechend Seeleute in Quarantäne beherbergte. Auch von dort ist die Aussicht fantastisch, da der Bau etwas höher auf den Klippen liegt.

Das Quarantänegebäude oberhalb des Tugboat Beach in der Caracasbaai auf Curacao

Der Quarantänebau oberhalb vom Tugboat Beach

Noch ein Stückchen weiter liegt ein Kleinod von Strand, der Directeurs Baai. Klein ist er in der Tat, aber dafür sehr schön, wenn auch etwas felsiger bzw. korallener als andere Strände. Puderzuckersand wie z.B. am Kleinen Knip gibt es hier leider nicht. Wir haben den Direktorenstrand zum Sonnenuntergang besucht und fanden das sehr romantisch.

Maike an einer Palapa am Strand Directeurs Bay auf Curacao in der goldenen Stunde vor Sonnenuntergang

Goldene Stunde am Directeurs Bay Strand

Geöffnet

täglich 9-18 Uhr

Parkplatz

ja

Security

?

Toiletten

ja

Dusche

?

Kiosk

ja

Tauchbasis

ja

Maike, unsere gelernte Journalistin, fühlt sich am wohlsten, wenn ihre Füße abwechselnd im warmen Karibiksand und im türkisen Meer paddeln - über und unter Wasser. Ihr geschultes Auge entdeckt für Euch all die Kleinigkeiten am Weges- oder Riffrand, die den Unterschied machen.

Luft auf ein kleines Quiz? Wir haben 100+ kurzweilige Fragen rund um Curacao zusammengestellt. Viel Spaß beim Rätseln!

  • Quizfrage

    Was ist Sambil?

    Antwort

    Das Sambil ist ein großes Einkaufszentrum, westlich von Willemstad gelegen, in der Nähe der Piscaderabaai.

    Neben zahlreichen (Marken-)Geschäften für alle Altersgruppen beherbergt die Shoppingmall außerdem das Curacao Seaturtle Conservation Besucherzentrum, einen Carrefour Supermarkt, eine Drogerie, einen Technik- und Gadget Store, ein Fitnessstudio, eine Bowlingbahn, ein Kino und den großen Food Court Sambil Eats mit zahlreichen Leckereien aus aller Welt.

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Den Strand, die Sonne und das Meer satt? Hunger? Surf doch mal rüber in unsere Rubrik Restaurants & Bars. Du suchst ein anderes Urlaubsprogramm? Lifestyle und Shopping bieten Dir zahlreiche Anregungen. Entdecke die Natur oder folge einem Geheimtipp (Pssst!). Tipps für ein gelungenes Chillen op de Antillen gibt es unter Relaxed Reisen.

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Tugboat Beach

Wrackschnorcheln am Hippie-Strand

Blick vom Tugboat Beach aus auf den Horizont der Caracasbaai auf Curacao - mit Korallendekoration

Der Tugboat Beach sollte eher in unserer Rubrik Schnorcheln & Tauchen stehen, denn das ist genau das, was ihn für Dich als Besucher so attraktiv macht. Aber er heißt nun mal Tugboat Beach und ist einer von über 35 Stränden auf Curacao.

Unter Wasser geschleppt

Tugboat bedeutet ins Deutsche übersetzt Schlepper. Genau dieser Bootstyp hat dem Strand seinen Namen verliehen. Vor über 30 Jahren sank hier ein Schleppschiff. Das Wrack liegt ca. 50 Meter vom Ufer entfernt, hinter den 3 viereckigen Stahlbojen, in 5 Metern Tiefe. Inzwischen ist es komplett mit Korallen bewachsen. Endlich haben so auch Schnorchler mal die Gelegenheit, sich so etwas anzusehen. Normalerweise bedeutet Wracktauchen einen Bootstauchgang mit 20+ Metern Tauchtiefe. Das macht es selbst für Open Water Diver mit der erlaubten, maximalen Tauchtiefe von 18 Metern, schwierig.

Für unsere frisch zertifizierten Open Water Diver Kids war das Tugboat natürlich ein Must-see. Und so führte uns der Weg dorthin über eine Stunde lang quer über die Insel vom Südwesten in den Südosten zur Caracasbaai.

Die Caracas Bay auf Curacao mit der Ölbohrinsel - im Hintergrund Fort Beekenburg und der Qurarantänebau

Blick auf die Caracas Bucht

Bedrückender erster Eindruck

Wir waren nicht darauf vorbereitet, was uns vor Ort erwartete. Als wir auf ein riesiges Ölbohrschiff zusteuerten, das direkt am Tugboat Beach fest vertäut vor Anker zu liegen schien, waren wir uns nicht sicher, ob wir überhaupt richtig waren. Das stählerne Seeungetüm warf dunklen Schatten und bot einen bedrohlichen Anblick. Jemand verglich es in einem Kommentar auf der Webpage mit einem Mad Max Szenario.😱

Ganz Unrecht hatte derjenige damit nicht. Ich wünschte, ich hätte Tonaufnahmen von 2017. Ohrenbetäubender Maschinenlärm empfing uns bereits am Parkplatz, so dass wir uns kaum normal unterhalten konnten. Es gab keine intakten Sanitäranlagen am Strand und die Bar sah lange nicht so aus wie heute – obwohl sie früher von außen schön bunt war.

Damals mussten wir beim Einstieg ins Wasser in der Bucht noch dicke Stahlseile überwinden. Diese waren zeitweise über und unter Wasser, was dem Ganzen einen zusätzlichen Thrill verschaffte.

Die Seile und Taue des riesigen Bohrschiffs liegen 2017 in der Tugboat Beach Bucht und müssen zum Schnorcheln und Tauchen überquert werden

Hürdenschwimmen über Seile und Taue

Wracktauchen für Anfänger

Ich erinnere mich dumpf, dass uns jemand vor Ort kurz über den Tauchplatz informierte. Mehr so in der Art:

“Hinter den Stahlbojen befindet sich die Steilriff Wand. Taucht erst nach links gegen die Strömung und auf dem Rückweg könnt Ihr dann zum Tugboat.”

Guter Input, den obligatorischen Sicherheitsstopp am Schiffswrack zu verbringen. Da konnte ja gar nichts schief gehen – oder doch?

Blick von oben auf die 3 Stahlbojen bzw. Tonnen in der Tugboat Bucht, die zur Orientierung für die Lage des Tugboat Wracks dienen

Orientierungspunkte auf dem Weg zum Wrack

Toller Tauchgang am Tugboat

Wir gingen zu viert als Diving Family unter Wasser – jeder von uns hatte ein Kind als Buddy. Bilderbuchmäßig tauchten wir ein schönes Treppenprofil entlang der vorgegebenen Route. Wir waren mit einer einfachen Unterwasserkamera bewaffnet. Eines unserer Highlights war ein riesengroßer Franzosenkaiserfisch, der schön nah an der Linse vorbeischwamm.

Franzosenkaiserfisch am Tugboat Beach Riff auf Curacao

Franzosenkaiserfisch

Unsere jüngere Tochter war ganz begeistert von einem Babykofferfisch, den sie entdeckt hatte. Beim Bildabgleich stellte sich heraus, dass es sich um einen karibischen Spitzkopf-Kugelfisch handelte, der maximal 7 cm groß wird. Unser Kandidat hier war etwas kleiner, aber eben eine Kugel und kein Koffer. Kugelfische sind giftig, allerdings nur, wenn man sie essen möchte. Das hatten wir aber ohnehin nicht vor.

Genau diese kleine Kugelfischart gab im Mai 2023 Anlass zur Sorge. Unser Tauchpartner Bryan berichtet von einem Massensterben dieser Fischart vor Curacao und Bonaire, bei dem tote Fische an Land gespült wurden. Bei näherer Untersuchung konnte keine konkrete Todesursache gefunden werden. Vermutlich führte ein in den Monaten davor beobachtetes, außergewöhnliches Populationswachstum zu einem verknappten Nahrungsangebot oder die Fische waren anfälliger für Krankheiten.

Ein Spitzkopf-Kugelfisch am Tugboat Beach Riff auf Curacao

Mitte rechts: Spitzkopf-Kugelfisch

Wenn Du den Wald vor lauter Bäumen nicht siehst…

…dann verfehlst Du auf dem Rückweg Deines Tauchgangs das Tugboat – wie wir.🙈

Zugegeben, die Sicht war 50 Minuten später nicht mehr ganz so gut und die Bucht lag im Schatten. Das machte es schwer, das Wrack unter Wasser zu sehen und es anzusteuern. Nach erfolgloser Suche beschlossen wir, aufzutauchen und siehe da: Unweit von uns entfernt verharrten mehrere Schnorchler an einer Stelle.

Schließlich sahen wir das Wrack nur noch von oben, denn in voller Tauchmontur und mit leerem Tank auf dem Rücken kamen wir nicht mehr runter. Letztendlich mussten wir den restlichen Weg an der Wasseroberfläche zurück paddeln. Schade, denn das Motto des Tauchgangs war ja “Wracktauchen für Anfänger”. Nun ja, Anfänger eben. 😉

Mit Guide wäre das nicht passiert

Um am Tugboat auf Nummer sicher zu gehen, kannst Du unseren Partner Bryan von Dive Travel Curacao ansprechen. Er hat sowohl Infos zum Tauchplatz auf seiner Website, als auch ein Video von der Unterwasserwelt am Tugboat Beach auf YouTube hochgeladen:

Alternativ kannst Du Dich auch an die Tauchschule Tug Divers wenden, hinter dem das Epsilon Dive Center steht. Darüber hinaus hängen am Tugboat Beach zahlreiche Beach Signs von anderen Tauchbasen mit Telefonnummern, die Du kontaktieren kannst.

Beach-Signs verschiedener Tauchanbieter am Tugboat Strand

Verschiedene Tauchanbieter werben mit Beach-Signs

Neben dem Schnorcheln und Tauchen gibt es noch andere Gründe, warum Du unbedingt einmal am Tugboat Beach gewesen sein musst und die liegen an Land.

Eine neue Strandliebe

Über die letzten Jahre hinweg hat sich das Aussehen und Ambiente des Strandes komplett gewandelt. Das hängt zum Teil auch davon ab, was gerade für ein Schiff am Pier vor Anker liegt. Mittlerweile findest Du hier eine Art uriges Hippiedorf mit Künstlerwerkstatt, das zum Chillen und Relaxen einlädt. Ich muss zugeben, ich hab mich neu in den Strand verliebt.

Für meditative Stimmung sorgt die bunte Buddha-Statue an einer Art Altar am Wasser des Tugboat Beachs

Eine fast meditative Stimmung…

Wie der Strand bzw. die Strandbar geschmückt ist, hat mich komplett aus den Socken – äh, Flip Flops – gehauen. Geschmückt? Ja, das muss man wirklich so sagen. Denn wer bemalte Holz Schilder und Windspiele mag und ein Faible für Deko hat, der kommt hier voll und ganz auf seine Kosten: so bunt, so schräg, so einzigartig – ein Gesamtkunstwerk. Ich konnte mich gar nicht satt sehen und habe ein Foto nach dem anderen geknipst.

Ob Buddha-Figur, Rückspiegel und andere recycelte und upcycelte Gegenstände - die Deko am Tugboat Beach ist einzigartig

Kreative Stranddeko

Tugboat Beach – Trash oder Flash?

Auf der Website des Tugboat Beach wird auf den sorgfältigen Umgang mit der Flora und Fauna von Curacao hingewiesen. Deshalb besteht die Deko auch nur aus recycelten Materialien und Naturprodukten. Ein Kuriosum ist sicher die Discokugel, in der sich das Sonnenlicht bricht und sich rundum alles spiegelt.

Dekohighlights am Tugboat Beach sind die Discokugel und zahlreichen, kuriosen Windspiele an der Strandbar

Hippe Beach Disco!

Aber auch viele andere kreativ umgesetzten Design-Ideen sind Nährboden für eigenes Do-it-yourself Upcycling zuhause – zumindest für denjenigen, der so etwas mag.

Bonbini in der Strandbar

Maren, eine superliebe Studentin aus den Niederlanden, hieß uns herzlich willkommen. Auf einer Karte, die wie eine Piratenschatzkarte aussieht, zeigt sie, was uns im Wasser so alles erwarten würde. Sie macht den Service in der Beach Bar und erklärt Dir gerne alles, was Du wissen möchtest. Leider ist sie schon wieder zurück in der Heimat, um Ihr Studium zu beenden. Ich denke, mit ihrer offenen und sympathischen Art war sie eine echte Bereicherung für den Tugboat Beach.

Das Haupthaus mit dem Ausgabetresen der Strandbar ist zu einer kleinen Kunstgalerie geworden. An den Wänden hängen handgemalte Bilder auf Leinwand und Holzschilder. Sie zeigen typische Motive der Insel wie Gebäude, Wahrzeichen, Tiere und Landschaft. Weiter finden sich dort Kunstobjekte von Bert Knubben, einem lokalen Künstler, der z.B. Skulpturen aus Holz und angespülten, toten Korallen schnitzt. Du kannst die Kunstwerke natürlich alle kaufen – Preise auf Anfrage, wenn es nicht schon hinten auf einem Bild steht.

Maren zeigt die Beach Bar vom Tugboat Beach, die gleichzeitig Shop und Künstlergalerie ist

Maren zeigt uns die Werke von lokalen Künstlern

“Be the artist”

In einem Workshop kannst Du Dir auch vor Ort Dein eigenes Souvenir aus Treibholz herstellen. Wir kamen mit dem Maler Frans Leon Mulder Jr. ins Gespräch. Er unterhält mit Kollegen einen Shop mit ihren Bildern in Punda und im neuen Corendon. Auch am Porto Mari Beach bieten sie die Malkurse an und wollen in Zukunft nach Aruba expandieren.

Malwerkstatt

Malwerkstatt am Tugboat Beach

Ein Herz für Tiere

Auch tierische Mitbewohner haben im Bereich der Beach Bar ein Zuhause. Sie werden gefüttert und leben in friedlicher Eintracht mit den Besuchern vom Strand. Ich erinnere mich Hunde und Katzen, die sich wunderbar in die Deko eingefügt haben, sowie an die allgegenwärtigen Iguanas.

Dass sich hier um die Tiere gekümmert wird, unterstreicht, was Maren uns noch erzählt hat: Ein Teil der Verkaufserlöse aus den Kunstwerken wird für den Unterhalt der Tiere verwendet. Bei unserem Beach Besuch war gerade einer der Künstler mit dem Hund beim Tierarzt.

Deko-Bier und Perspektivenwechsel am Tugboat Beach

Von den Loungemöbeln im Schatten kam ich echt schlecht wieder hoch. Zum einen lag es daran, dass diese so unheimlich gemütlich waren und zum anderen vielleicht am Bier. Zudem kam ich ins Gespräch mit einem netten, belgischen Paar. Er war auf der Suche nach einem Tauchbuddy und mit ihr machte ich meine ersten Gehversuche auf Niederländisch (sie waren aus Flamen).

Unterdessen flog mein Stefan ausgiebig Drohne und erkundete die Gegend rund um den Tugboat Beach aus der Vogelperspektive. Denn die nächsten Sightseeing Highlights sind nur einen Katzensprung entfernt. Deshalb kannst Du für Deine Tour zum Tugboat Beach ruhig etwas mehr Zeit einplanen.

Blick auf Curacaos Caracasbaai mit Quarantänegebäude, Tugboat Beach, Bohrinsel, Fort Beekenburg und Spanish Water im Hintergrund

Die Caracas Bay von oben

Ausflug zum Tugboat mit viel Drumrum

Schon auf dem Weg zum Tugboat gibt es viel Interessantes zu sehen. Während Du von einer Anhöhe Richtung Caracasbaai hinunterfährst, kannst Du linker Hand Spanish Water mit den vielen Yachten bewundern. Vielleicht ein kurzer Stopp am Yachthafen?

Marina von Spanish Water auf Curacao mit ein paar Motoryachten

Der Yachthafen von Spanish Water

An der Caracas Bay geht es weiter zum Fort Beekenburg, einer alten Festung, von der aus früher das Gebiet um Spanish Water verteidigt wurde. Die runde Burg ist gut erhalten und Du kannst bis auf die höchsten Zinnen hinaufsteigen. Die Aussicht von dort oben ist herrlich und die alten Kanonen sind immer für ein Foto gut.

Maike sitzt auf einer Kanone an den Burgzinnen von Fort Beekenburg an der Caracasbaai - im Hintergrund die Bohrinsel

Blick von Fort Beekenburg auf die Caracasbaai

Hinter dem Tugboat Beach liegt der Quarantaine Gebouw, ein altes, zerfallendes Gebäude, das einst tatsächlich dem Namen entsprechend Seeleute in Quarantäne beherbergte. Auch von dort ist die Aussicht fantastisch, da der Bau etwas höher auf den Klippen liegt.

Das Quarantänegebäude oberhalb des Tugboat Beach in der Caracasbaai auf Curacao

Der Quarantänebau oberhalb vom Tugboat Beach

Noch ein Stückchen weiter liegt ein Kleinod von Strand, der Directeurs Baai. Klein ist er in der Tat, aber dafür sehr schön, wenn auch etwas felsiger bzw. korallener als andere Strände. Puderzuckersand wie z.B. am Kleinen Knip gibt es hier leider nicht. Wir haben den Direktorenstrand zum Sonnenuntergang besucht und fanden das sehr romantisch.

Maike an einer Palapa am Strand Directeurs Bay auf Curacao in der goldenen Stunde vor Sonnenuntergang

Goldene Stunde am Directeurs Bay Strand

Maike, unsere gelernte Journalistin, fühlt sich am wohlsten, wenn ihre Füße abwechselnd im warmen Karibiksand und im türkisen Meer paddeln - über und unter Wasser. Ihr geschultes Auge entdeckt für Euch all die Kleinigkeiten am Weges- oder Riffrand, die den Unterschied machen.

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    Was ist Sambil?

    Antwort

    Das Sambil ist ein großes Einkaufszentrum, westlich von Willemstad gelegen, in der Nähe der Piscaderabaai.

    Neben zahlreichen (Marken-)Geschäften für alle Altersgruppen beherbergt die Shoppingmall außerdem das Curacao Seaturtle Conservation Besucherzentrum, einen Carrefour Supermarkt, eine Drogerie, einen Technik- und Gadget Store, ein Fitnessstudio, eine Bowlingbahn, ein Kino und den großen Food Court Sambil Eats mit zahlreichen Leckereien aus aller Welt.

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Blick vom Tugboat Beach aus auf den Horizont der Caracasbaai auf Curacao - mit Korallendekoration

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Unter Wasser geschleppt

Tugboat bedeutet ins Deutsche übersetzt Schlepper. Genau dieser Bootstyp hat dem Strand seinen Namen verliehen. Vor über 30 Jahren sank hier ein Schleppschiff. Das Wrack liegt ca. 50 Meter vom Ufer entfernt, hinter den 3 viereckigen Stahlbojen, in 5 Metern Tiefe. Inzwischen ist es komplett mit Korallen bewachsen. Endlich haben so auch Schnorchler mal die Gelegenheit, sich so etwas anzusehen. Normalerweise bedeutet Wracktauchen einen Bootstauchgang mit 20+ Metern Tauchtiefe. Das macht es selbst für Open Water Diver mit der erlaubten, maximalen Tauchtiefe von 18 Metern, schwierig.

Für unsere frisch zertifizierten Open Water Diver Kids war das Tugboat natürlich ein Must-see. Und so führte uns der Weg dorthin über eine Stunde lang quer über die Insel vom Südwesten in den Südosten zur Caracasbaai.

Die Caracas Bay auf Curacao mit der Ölbohrinsel - im Hintergrund Fort Beekenburg und der Qurarantänebau

Blick auf die Caracas Bucht

Bedrückender erster Eindruck

Wir waren nicht darauf vorbereitet, was uns vor Ort erwartete. Als wir auf ein riesiges Ölbohrschiff zusteuerten, das direkt am Tugboat Beach fest vertäut vor Anker zu liegen schien, waren wir uns nicht sicher, ob wir überhaupt richtig waren. Das stählerne Seeungetüm warf dunklen Schatten und bot einen bedrohlichen Anblick. Jemand verglich es in einem Kommentar auf der Webpage mit einem Mad Max Szenario.😱

Ganz Unrecht hatte derjenige damit nicht. Ich wünschte, ich hätte Tonaufnahmen von 2017. Ohrenbetäubender Maschinenlärm empfing uns bereits am Parkplatz, so dass wir uns kaum normal unterhalten konnten. Es gab keine intakten Sanitäranlagen am Strand und die Bar sah lange nicht so aus wie heute – obwohl sie früher von außen schön bunt war.

Damals mussten wir beim Einstieg ins Wasser in der Bucht noch dicke Stahlseile überwinden. Diese waren zeitweise über und unter Wasser, was dem Ganzen einen zusätzlichen Thrill verschaffte.

Die Seile und Taue des riesigen Bohrschiffs liegen 2017 in der Tugboat Beach Bucht und müssen zum Schnorcheln und Tauchen überquert werden

Hürdenschwimmen über Seile und Taue

Wracktauchen für Anfänger

Ich erinnere mich dumpf, dass uns jemand vor Ort kurz über den Tauchplatz informierte. Mehr so in der Art:

“Hinter den Stahlbojen befindet sich die Steilriff Wand. Taucht erst nach links gegen die Strömung und auf dem Rückweg könnt Ihr dann zum Tugboat.”

Guter Input, den obligatorischen Sicherheitsstopp am Schiffswrack zu verbringen. Da konnte ja gar nichts schief gehen – oder doch?

Blick von oben auf die 3 Stahlbojen bzw. Tonnen in der Tugboat Bucht, die zur Orientierung für die Lage des Tugboat Wracks dienen

Orientierungspunkte auf dem Weg zum Wrack

Toller Tauchgang am Tugboat

Wir gingen zu viert als Diving Family unter Wasser – jeder von uns hatte ein Kind als Buddy. Bilderbuchmäßig tauchten wir ein schönes Treppenprofil entlang der vorgegebenen Route. Wir waren mit einer einfachen Unterwasserkamera bewaffnet. Eines unserer Highlights war ein riesengroßer Franzosenkaiserfisch, der schön nah an der Linse vorbeischwamm.

Franzosenkaiserfisch am Tugboat Beach Riff auf Curacao

Franzosenkaiserfisch

Unsere jüngere Tochter war ganz begeistert von einem Babykofferfisch, den sie entdeckt hatte. Beim Bildabgleich stellte sich heraus, dass es sich um einen karibischen Spitzkopf-Kugelfisch handelte, der maximal 7 cm groß wird. Unser Kandidat hier war etwas kleiner, aber eben eine Kugel und kein Koffer. Kugelfische sind giftig, allerdings nur, wenn man sie essen möchte. Das hatten wir aber ohnehin nicht vor.

Genau diese kleine Kugelfischart gab im Mai 2023 Anlass zur Sorge. Unser Tauchpartner Bryan berichtet von einem Massensterben dieser Fischart vor Curacao und Bonaire, bei dem tote Fische an Land gespült wurden. Bei näherer Untersuchung konnte keine konkrete Todesursache gefunden werden. Vermutlich führte ein in den Monaten davor beobachtetes, außergewöhnliches Populationswachstum zu einem verknappten Nahrungsangebot oder die Fische waren anfälliger für Krankheiten.

Ein Spitzkopf-Kugelfisch am Tugboat Beach Riff auf Curacao

Mitte rechts: Spitzkopf-Kugelfisch

Wenn Du den Wald vor lauter Bäumen nicht siehst…

…dann verfehlst Du auf dem Rückweg Deines Tauchgangs das Tugboat – wie wir.🙈

Zugegeben, die Sicht war 50 Minuten später nicht mehr ganz so gut und die Bucht lag im Schatten. Das machte es schwer, das Wrack unter Wasser zu sehen und es anzusteuern. Nach erfolgloser Suche beschlossen wir, aufzutauchen und siehe da: Unweit von uns entfernt verharrten mehrere Schnorchler an einer Stelle.

Schließlich sahen wir das Wrack nur noch von oben, denn in voller Tauchmontur und mit leerem Tank auf dem Rücken kamen wir nicht mehr runter. Letztendlich mussten wir den restlichen Weg an der Wasseroberfläche zurück paddeln. Schade, denn das Motto des Tauchgangs war ja “Wracktauchen für Anfänger”. Nun ja, Anfänger eben. 😉

Mit Guide wäre das nicht passiert

Um am Tugboat auf Nummer sicher zu gehen, kannst Du unseren Partner Bryan von Dive Travel Curacao ansprechen. Er hat sowohl Infos zum Tauchplatz auf seiner Website, als auch ein Video von der Unterwasserwelt am Tugboat Beach auf YouTube hochgeladen:

Alternativ kannst Du Dich auch an die Tauchschule Tug Divers wenden, hinter dem das Epsilon Dive Center steht. Darüber hinaus hängen am Tugboat Beach zahlreiche Beach Signs von anderen Tauchbasen mit Telefonnummern, die Du kontaktieren kannst.

Beach-Signs verschiedener Tauchanbieter am Tugboat Strand

Verschiedene Tauchanbieter werben mit Beach-Signs

Neben dem Schnorcheln und Tauchen gibt es noch andere Gründe, warum Du unbedingt einmal am Tugboat Beach gewesen sein musst und die liegen an Land.

Eine neue Strandliebe

Über die letzten Jahre hinweg hat sich das Aussehen und Ambiente des Strandes komplett gewandelt. Das hängt zum Teil auch davon ab, was gerade für ein Schiff am Pier vor Anker liegt. Mittlerweile findest Du hier eine Art uriges Hippiedorf mit Künstlerwerkstatt, das zum Chillen und Relaxen einlädt. Ich muss zugeben, ich hab mich neu in den Strand verliebt.

Für meditative Stimmung sorgt die bunte Buddha-Statue an einer Art Altar am Wasser des Tugboat Beachs

Eine fast meditative Stimmung…

Wie der Strand bzw. die Strandbar geschmückt ist, hat mich komplett aus den Socken – äh, Flip Flops – gehauen. Geschmückt? Ja, das muss man wirklich so sagen. Denn wer bemalte Holz Schilder und Windspiele mag und ein Faible für Deko hat, der kommt hier voll und ganz auf seine Kosten: so bunt, so schräg, so einzigartig – ein Gesamtkunstwerk. Ich konnte mich gar nicht satt sehen und habe ein Foto nach dem anderen geknipst.

Ob Buddha-Figur, Rückspiegel und andere recycelte und upcycelte Gegenstände - die Deko am Tugboat Beach ist einzigartig

Kreative Stranddeko

Tugboat Beach – Trash oder Flash?

Auf der Website des Tugboat Beach wird auf den sorgfältigen Umgang mit der Flora und Fauna von Curacao hingewiesen. Deshalb besteht die Deko auch nur aus recycelten Materialien und Naturprodukten. Ein Kuriosum ist sicher die Discokugel, in der sich das Sonnenlicht bricht und sich rundum alles spiegelt.

Dekohighlights am Tugboat Beach sind die Discokugel und zahlreichen, kuriosen Windspiele an der Strandbar

Hippe Beach Disco!

Aber auch viele andere kreativ umgesetzten Design-Ideen sind Nährboden für eigenes Do-it-yourself Upcycling zuhause – zumindest für denjenigen, der so etwas mag.

Bonbini in der Strandbar

Maren, eine superliebe Studentin aus den Niederlanden, hieß uns herzlich willkommen. Auf einer Karte, die wie eine Piratenschatzkarte aussieht, zeigt sie, was uns im Wasser so alles erwarten würde. Sie macht den Service in der Beach Bar und erklärt Dir gerne alles, was Du wissen möchtest. Leider ist sie schon wieder zurück in der Heimat, um Ihr Studium zu beenden. Ich denke, mit ihrer offenen und sympathischen Art war sie eine echte Bereicherung für den Tugboat Beach.

Das Haupthaus mit dem Ausgabetresen der Strandbar ist zu einer kleinen Kunstgalerie geworden. An den Wänden hängen handgemalte Bilder auf Leinwand und Holzschilder. Sie zeigen typische Motive der Insel wie Gebäude, Wahrzeichen, Tiere und Landschaft. Weiter finden sich dort Kunstobjekte von Bert Knubben, einem lokalen Künstler, der z.B. Skulpturen aus Holz und angespülten, toten Korallen schnitzt. Du kannst die Kunstwerke natürlich alle kaufen – Preise auf Anfrage, wenn es nicht schon hinten auf einem Bild steht.

Maren zeigt die Beach Bar vom Tugboat Beach, die gleichzeitig Shop und Künstlergalerie ist

Maren zeigt uns die Werke von lokalen Künstlern

“Be the artist”

In einem Workshop kannst Du Dir auch vor Ort Dein eigenes Souvenir aus Treibholz herstellen. Wir kamen mit dem Maler Frans Leon Mulder Jr. ins Gespräch. Er unterhält mit Kollegen einen Shop mit ihren Bildern in Punda und im neuen Corendon. Auch am Porto Mari Beach bieten sie die Malkurse an und wollen in Zukunft nach Aruba expandieren.

Malwerkstatt

Malwerkstatt am Tugboat Beach

Ein Herz für Tiere

Auch tierische Mitbewohner haben im Bereich der Beach Bar ein Zuhause. Sie werden gefüttert und leben in friedlicher Eintracht mit den Besuchern vom Strand. Ich erinnere mich Hunde und Katzen, die sich wunderbar in die Deko eingefügt haben, sowie an die allgegenwärtigen Iguanas.

Dass sich hier um die Tiere gekümmert wird, unterstreicht, was Maren uns noch erzählt hat: Ein Teil der Verkaufserlöse aus den Kunstwerken wird für den Unterhalt der Tiere verwendet. Bei unserem Beach Besuch war gerade einer der Künstler mit dem Hund beim Tierarzt.

Deko-Bier und Perspektivenwechsel am Tugboat Beach

Von den Loungemöbeln im Schatten kam ich echt schlecht wieder hoch. Zum einen lag es daran, dass diese so unheimlich gemütlich waren und zum anderen vielleicht am Bier. Zudem kam ich ins Gespräch mit einem netten, belgischen Paar. Er war auf der Suche nach einem Tauchbuddy und mit ihr machte ich meine ersten Gehversuche auf Niederländisch (sie waren aus Flamen).

Unterdessen flog mein Stefan ausgiebig Drohne und erkundete die Gegend rund um den Tugboat Beach aus der Vogelperspektive. Denn die nächsten Sightseeing Highlights sind nur einen Katzensprung entfernt. Deshalb kannst Du für Deine Tour zum Tugboat Beach ruhig etwas mehr Zeit einplanen.

Blick auf Curacaos Caracasbaai mit Quarantänegebäude, Tugboat Beach, Bohrinsel, Fort Beekenburg und Spanish Water im Hintergrund

Die Caracas Bay von oben

Ausflug zum Tugboat mit viel Drumrum

Schon auf dem Weg zum Tugboat gibt es viel Interessantes zu sehen. Während Du von einer Anhöhe Richtung Caracasbaai hinunterfährst, kannst Du linker Hand Spanish Water mit den vielen Yachten bewundern. Vielleicht ein kurzer Stopp am Yachthafen?

Marina von Spanish Water auf Curacao mit ein paar Motoryachten

Der Yachthafen von Spanish Water

An der Caracas Bay geht es weiter zum Fort Beekenburg, einer alten Festung, von der aus früher das Gebiet um Spanish Water verteidigt wurde. Die runde Burg ist gut erhalten und Du kannst bis auf die höchsten Zinnen hinaufsteigen. Die Aussicht von dort oben ist herrlich und die alten Kanonen sind immer für ein Foto gut.

Maike sitzt auf einer Kanone an den Burgzinnen von Fort Beekenburg an der Caracasbaai - im Hintergrund die Bohrinsel

Blick von Fort Beekenburg auf die Caracasbaai

Hinter dem Tugboat Beach liegt der Quarantaine Gebouw, ein altes, zerfallendes Gebäude, das einst tatsächlich dem Namen entsprechend Seeleute in Quarantäne beherbergte. Auch von dort ist die Aussicht fantastisch, da der Bau etwas höher auf den Klippen liegt.

Das Quarantänegebäude oberhalb des Tugboat Beach in der Caracasbaai auf Curacao

Der Quarantänebau oberhalb vom Tugboat Beach

Noch ein Stückchen weiter liegt ein Kleinod von Strand, der Directeurs Baai. Klein ist er in der Tat, aber dafür sehr schön, wenn auch etwas felsiger bzw. korallener als andere Strände. Puderzuckersand wie z.B. am Kleinen Knip gibt es hier leider nicht. Wir haben den Direktorenstrand zum Sonnenuntergang besucht und fanden das sehr romantisch.

Maike an einer Palapa am Strand Directeurs Bay auf Curacao in der goldenen Stunde vor Sonnenuntergang

Goldene Stunde am Directeurs Bay Strand

Maike, unsere gelernte Journalistin, fühlt sich am wohlsten, wenn ihre Füße abwechselnd im warmen Karibiksand und im türkisen Meer paddeln - über und unter Wasser. Ihr geschultes Auge entdeckt für Euch all die Kleinigkeiten am Weges- oder Riffrand, die den Unterschied machen.

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Geöffnet

täglich 9-18 Uhr

Parkplatz

ja

Security

?

Toiletten

ja

Dusche

?

Kiosk

ja

Tauchbasis

ja

  • Quizfrage

    Was ist Sambil?

    Antwort

    Das Sambil ist ein großes Einkaufszentrum, westlich von Willemstad gelegen, in der Nähe der Piscaderabaai.

    Neben zahlreichen (Marken-)Geschäften für alle Altersgruppen beherbergt die Shoppingmall außerdem das Curacao Seaturtle Conservation Besucherzentrum, einen Carrefour Supermarkt, eine Drogerie, einen Technik- und Gadget Store, ein Fitnessstudio, eine Bowlingbahn, ein Kino und den großen Food Court Sambil Eats mit zahlreichen Leckereien aus aller Welt.

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